Mülheim. .
„Ich bin schockiert“ – Angelika Romeik von den Mülheimer „Frauen in Schwarz“, ist entrüstet über die israelische Militäroffensive gegen die „Solidaritätsflotte“, die Hilfsgüter nach Gaza bringen wollte.
Romeiks Entsetzen hat auch einen praktischen Beweggrund: Aus Mülheim soll in der dritten Juni-Woche dringend Benötigtes in das abgeriegelte Palästinensergebiet verschifft werden.
Wie berichtet, haben die „Frauen in Schwarz“ um Sach- und Geldspenden für ihren Hilfstransport gebeten. Die Organisation packt derzeit rund 70 Schultaschen und Tornister, Babykleidung und Handarbeitsutensilien zusammen. Auch eine Kiste mit Musikinstrumenten soll den kleinen Ort Salateen erreichen. Die Organisation „Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost“ mit Sitz in Berlin will den blockierten Gazastreifen in drei Wochen per Segelyacht ansteuern.
Dass dies ein lebensgefährliches Unterfangen werden könnte, zeigte sich in der Nacht zum Montag, als ein Spezialkommando israelischer Soldaten gewaltsam eine internationale Solidaritätsflotte mit Hilfsgütern für Gaza stürmte; mindestens zehn Aktivisten von „Free Gaza“ kamen ums Leben.
„Unglaublich, was sich israelische Regierung und Armee leisten können“, war Angelika Romeiks erste Reaktion am Montagmittag. Sie sei „innerlich stark verbunden“ mit den Engagierten von „Free Gaza“. Jetzt bangt sie um den Start ihres Hilfstransportes, der auch dringend benötigte Medikamente in das Krisengebiet bringen soll. Romeik hofft, dass er in See sticht: „Um es in Seemannssprache zu sagen – wir können jetzt nicht einfach die Segel streichen. Wir müssen den Menschen signalisieren: Ihr seid nicht allein.“