Mülheim. .
Für die Betreuung in der Offenen Ganztagsschule (OGS) wird es künftig weniger Personal geben. Damit folgte der Rat einem Vorschlag der Verwaltung.
SPD und CDU stimmten für die Reduzierung und damit für jährliche Einsparungen in Höhe von 323 000 Euro. Die anderen Fraktionen sehen darin eine falsche Weichenstellung.
Was ändert sich: Für die erste OGS-Gruppe an einer Schule wird es weiterhin zwei Stellen geben, ab der zweiten Gruppe statt bisher 1,75 nur noch 1,5 Stellen.. „Damit bleiben wir im Land weiterhin mit Abstand führend“, erklärte Schuldezernent Peter Vermeulen. Auch mit dem reduzierten Stellenschlüssel biete die Stadt ein Mehrfaches von dem anderer Kommunen. Je nach Schule liegt die Betreuungsquote in Mülheim zwischen 17 und 50 Prozent, eine weitere Steigerung wird angestrebt, auch weil der Elternwunsch vorhanden sei. Angesichts dessen und der Haushaltslage sei der bisherige Personalschlüssel nicht zu halten gewesen, so Vermeulen.
Als Schritt von der Betreuung zur Verwahrung werten die Grünen die erneute Personalreduzierung. „Damit“, so ihr familienpolitischer Sprecher Tim Giesbert, „verschlechtert sich die Qualität erneut.“ Das einst den Eltern gegebene Versprechen qualitativ hochwertiger Betreuung sei nun gebrochen. „Es ist traurig, dass SPD und CDU beim als unantastbar beschworenen Bereich Bildung und Familie derart zulangen.“
Ähnlich äußert sich die Vorsitzende des Bildungsausschusses, Meike Ostermann (FDP): „Eine der besten Entscheidungen, die der Rat in der letzten Legislaturperiode getroffen hat, war, die OGS so aufzustellen, dass sie nicht nur zur Nachmittags-Verwahrstation für Kinder dient.“ Die Leitlinie der FDP sehe vor, Mülheim zur bildungs- und familienfreundlichen Stadt zu entwickeln. Kürzung von pädagogischen Standards hält die FDP daher für einen Schritt zurück, auch in dem vorliegenden Fall.