Als ungerechtfertigt weist Kulturdezernent Peter Vermeulen (CDU) die Kritik der CDU-Fraktion an Vorgehensweise zur Besetzung der Bibliotheksleiterstelle zurück.

„Personalauswahl und Besetzung sind ein Geschäft der laufenden Verwaltung, so Vermeulen. Die CDU hatte moniert, der zuständige Ausschuss sei weder eingebunden noch informiert worden, und sprach von „geheimer Kommandosache“.

Der Dezernent weist darauf hin, dass die Stelle zunächst extern ausgeschrieben worden sei, der Bewerberkreis jedoch bis auf wenige Ausnahmen nicht den gewünschten Erwartungen entsprochen habe. Auch mit Blick auf die aktuelle Haushaltsdiskussion sei dann entschieden worden, sie intern auszuschreiben. Auswahl und Besetzung seien somit ein Geschäft der laufenden Verwaltung. Der Ausschuss sei über dieses Vorgehen bereits im Dezember informiert worden.

Beistand erfährt Vermeulen von Seiten der SPD-Fraktion: „Wer lesen kann, ist klar im Vorteil“, meint der Vorsitzende Dieter Wiechering. Ein Blick in die Gemeindeordnung hätte den CDU-Fraktioschef vor der Peinlichkeit bewahrt, seine Unkenntnis über die Regularien bei dieser Personalentscheidung zu offenbaren. Die Zuständigkeit hierfür sei eindeutig geregelt und liege bei der Verwaltung. Möglicherweise stecke hinter dem Verhalten der CDU jedoch eine ganz andere Motivation. „Vielleicht veranstalten die das ganze Theater ja nur aus Enttäuschung darüber, dass man die Bibliotheksleitung gerne mit einem auswärtigen CDU-Parteifreund besetzt hätte, der jetzt nicht zum Zuge kommt“, spekuliert Wiechering.

Nach NRZ-Informationen soll die derzeitige kommissarische Leiterin Edith Holzmann bis zu ihrer Pensionierung das Amt übernehmen. Da der Zeitraum überschaubar ist, könnte in der Zwischenzeit versucht werden, mit einer anderen Stadtbibliothek ein Kooperationsmodell zu entwickeln, wie die CDU es bereits vorschlug. Die Oberhausener Bücherei hat dies allerdings schon abgelehnt.