Deutschlandweit hat sie den Transportverkehr revolutioniert. In Mülheim half sie beim Bau der Stadthalle und brachte tausende Menschen an ihr Ziel: die Eisenbahn. Zum 175. Jubiläum der deutschen Eisenbahn feierte der Verein der Eisenbahnfreunde am Samstag.

Mit einer Miniaturen-Ausstellung die das Mülheim der 40er Jahre zeigt und Zügen aus allen Epochen kamen Liebhaber jeden Alters auf ihre Kosten.

Gewiss ein ungewöhnlicher Anblick, wenn der 1835 gebaute „Adler“ neben der Deutschen Reichs- und Bundesbahn, dem ICE und den neuen S-Bahn-Zügen seine Runden dreht. Staunen, vergleichen und selbst fahren hieß es für Groß und Klein. „Wir versuchen, allen Besuchern die Geschichte der Eisenbahn etwas näher zu bringen“, erklärte der stellvertretende Vereinsvorsitzende Martin Menke. „Vor allem mit der Gelegenheit, einmal selbst Zugführer zu sein.“ Zugführer im Mülheim der 1940er Jahre.

Seit 20 Jahren basteln die Mitglieder an der Konstruktion der Ruhrtalbahn von Styrum nach Essen-Kettwig. „Anhand von Fotos und Luftaufnahmen stellen wir die Umgebung der Zugstrecke detailgetreu nach“, so Menke. Gar nicht so einfach: Wer fotografiert schon die ortseigene Bahnstrecke? Dennoch: „Es finden sich immer wieder Bilder, die uns ein weiteres Detail über alte Bauten verraten.“

Längst abgerissene Gebäude, umfunktionierte Gleise, zerstörte Architekturen – „Vor allem ältere Besucher kennen noch das alte Mülheim und können den Kindern so Geschichte hautnah erzählen.“ Kindern, wie Dan Pham (9). Der begeisterte Zugfan wollte sein Führerpult am Styrumer Bahnhof gar nicht mehr verlassen. „Das macht Spaß, die Züge durch den großen Raum zu steuern. “

Ein Raum, der jedoch nicht mehr genügend Platz für die gesamte Konstruktion bietet. „Den Kettwiger Bahnhof mussten wir weglassen sowie einige Gebäude“, erklärt Menke. Dieses sollte im Laufe des nächsten Jahres kein Problem mehr sein, denn der Verein zieht in die alte Dreherei. „Seit 1,5 Jahren bauen wir bereits daran. Im nächsten Jahr ist es soweit.“ Auf knapp 2500 m² werden eine feste Ausstellung rund um Mülheim und seine Züge aufgebaut, sowie eine wechselnde Ausstellung anderer Verbände.