Mülheim. .
Na, das wär doch was: wenn die Bahn diesmal pünktlich wäre. Bei der 2,1 Mio Euro teuren Sanierung des Hauptbahnhofes scheint das Unternehmen den Zeitplan, im Juni das Bahnhofsinnere modernisiert zu haben, halten zu können.
Vor gut zwei Monaten hieß es: „Wir sind im Zeitplan.“ Aktuell sah sich die Düsseldorfer Regionaldirektion der Bahn gestern nicht in der Lage, Fragen der WAZ zu beantworten. Aber es hat sich in den vergangenen Monaten einiges getan im Innern und an der Fassade des Entrees zur Stadt. Der Fußgängertunnel ist wieder in voller Breite begehbar. Die Fassade, wieder frei von der „Christo“-Verhüllung, erstrahlt in reinem Weiß, umrandet von sandgestrahltem Stein. Die neuen großzügigen Fenster verfehlen ihre Wirkung nicht – das Gebäude wirkt offener, einladender.
Gewerkelt wird aber noch überall, im Fußgängertunnel zu den Gleisen und Richtung Forum brachten Handwerker gestern Morgen noch letzte Lampen an, am Ausgang zum Vorplatz wurden innen Wandfliesen geklebt, außen sind letzte Arbeiten an der prächtigen Fassade zu erledigen. Auch die Rolltreppen zu den Gleisen stehen noch still, die Aufzüge tun aber ihren Dienst.
Alles in allem macht der Bahnhof schon einen passablen, zweckmäßig modernen Eindruck. Schaukästen, Ticketschalter und 15 Schließfächer sind in die Wände eingebracht, Internet, SMS, Mail und Telefonie sind möglich, wenn auch nicht billig. Die Eingangshalle präsentiert sich hell und aufgeräumt, auch wenn die gelb gestrichene Decke einen etwas eigenwilligen Kontrast schafft.
Die Gestaltung der Halle lässt aber eine Frage offen, die die Bahn noch zu beantworten hat. Eigentlich sollte gegenüber des künftigen Reisecenters die Möglichkeit für Gastronomie geschaffen werden, offensichtlich hat die Bahn von diesem Plan Abstand genommen, die Wand blieb ohne Durchbruch, einen Eingang zu den Räumen dahinter gibt es nur vom Vorplatz aus.
Trotz täglich zu beobachtender Reinigung mangelt es noch an Sauberkeit, leider mussten Passanten gestern Uringeruch im Fußgängertunnel ertragen – die von der Oberbürgermeisterin bei der Bahn durchgedrückte öffentliche Toilette ist noch im Bau. Da darf man hoffen, dass künftig auch alle das stille Örtchen finden . . .