Mülheim. .

Schön ist er eigentlich, der Goetheplatz im Dichterviertel. Aber zufrieden ist keiner der Anwohner oder Passanten. Hauptkritikpunkte sind der Gestank durch Hundehaufen, herumliegender Müll - und pöbelnde Jugendliche. Es wird der Ruf nach einer Nachbarschaftspolizei laut.

Strahlender Sonnenschein über dem Goetheplatz in Eppinghofen. Von außen durch Hecken versteckt, bietet sich Spaziergängern im Innern ein kleiner Park mit gepflegtem Rasen und sorgsam gesetzten, blühenden Tulpen. Bänke stehen bereit, hier rasten einige ältere Damen und plaudern.

Schön, eigentlich. Aber zufrieden ist keiner der Anwohner oder Passanten: Hauptkritikpunkte sind der Gestank durch Hundehaufen, herumliegender Müll und lärmende Jugendliche in den Abendstunden.

Es ist tatsächlich erstaunlich, wie viele Hundebesitzer man in relativ kurzer Zeit am Goetheplatz zählen kann. Viele entsorgen die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner hinterher -- manche nicht. Am Ausgang Richtung Goethe­straße wird deutlich: Es stinkt! Sehr sogar, und anhaltend schönes Wetter dürfte dieses Problem noch verstärken. „Früher waren es noch nicht so viele Hunde“, berichtet Brigitte Vittinghoff, die auf einer Bank ausruht. „Das stinkt wie die Pest.“ Auf die Frage, ob das Ordnungsamt manchmal kontrollieren käme, schüttelt sie nur den Kopf. „Ach was.“

75 Euro Bußgeld

Dass es nicht so einfach ist, erklärt Bernd Otto, stellvertretender Leiter des Ordnungsamtes. „Man muss die Leute natürlich auf frischer Tat ertappen,“ sagt er. „Und bei den vielen Parks in Mülheim müsste ich da 100 bis 200 Leute einstellen“. Immerhin kostet es die Hundebesitzer etwa 75 Euro, werden sie beim „Nicht-Wegräumen“ erwischt. Aber dazu muss natürlich kontrolliert werden. Zumindest hin und wieder.

In puncto Sauberkeit engagiert sich immer wieder die IG Dichterviertel, eine Gemeinschaft der ansässigen Kaufleute, die mit Aufräumaktionen schon Erfolge erzielen konnte.

Zweites Problem: Gegen Abend wagt sich mancher Anwohner nur ungern über den Goetheplatz. Von oft alkoholisierten Jugendlichen wird berichtet. Hundebesitzerin Sabine Gartmann klagt: „Es gibt Mädchengangs, die halten alle hier auf Trab. Dann sitzt du hier und wirst frech angepöbelt als Erwachsener.“ Sie schlägt den Einsatz einer Nachbarschaftspolizei vor. „Ich trau mich wirklich hier nicht hin, abends.“

„Das ging meistens von beiden Seiten aus“

Stadtteilmanager Daniel Bach sieht das Problem milder: Es handele sich meist nur um sechs bis sieben Jugendliche, die manchmal in Konflikt mit Passanten gerieten, „das ging meistens von beiden Seiten aus.“ Es habe aber keine „Häufung von Beschwerden“ gegeben, und Anwohner, Ordnungsamt und Polizei stünden in engem Kontakt.

Von einem „Brennpunkt“ kann auch Peter Elke, Sprecher der Polizei, nicht reden. 2010 gab es noch keinen einzigen Einsatz am Goetheplatz, 2009 „nur“ sechs. Drei davon wegen Ruhestörung, hier sei das Problem aber auch „die relativ dichte Bebauung“.

„Die Jugend ist wie immer“, stellt Parkbesucherin Brigitte Vittinghoff fest. „Irgendwo müssen die sich doch austoben. Die sitzen jeden Tag sieben Stunden in der Schule.“