Ein Hauch von Savanne lag in der Luft am vergangenen Samstag: Bei strahlendem Sonnenschein, umzingelt von „tropischen“ deutschen Büschen, fand das Casting für das Musical „Simba – König der Löwen“ auf der Freilichtbühne statt.

Gesucht wurden Schauspieler, Sänger, Tänzer und Licht- und Tontechnik-Assistenten im Alter zwischen sechs und 18 Jahren. Zahlreiche Kinder erschienen und bewarben sich, um pünktlich zur Show im September die Savanne mit Raubtieren zu füllen.

Wie ganz selbstverständlich bewegten sich die Kleinen in die Ecke der Kostümcrew – um mal eben Maße nehmen zu lassen; und zum Kameramann, um sich mit einem Mikrofon ausstatten zu lassen. So auch die zehnjährige Elisa Küppers, die die Jury mit einer Operette überzeugen wollte: „Meine Mutter hat mir erst gestern von diesem Casting erzählt, doch ich wusste sofort: Da will ich mit­machen.“ Aktiv im Petrikirchenchor, in der Theater-AG und beim Tanzunterricht, ist bei alledem die Mama der größte Fan. „Zwar haben wir ohnehin ein enges Programm, jedoch wollen wir ihr Talent und Interesse unbedingt unterstützen“, so Nicola Küppers.

Das Interesse unter den jungen Darstellern sah dabei am Samstag ganz unterschiedlich aus: Zwei Minuten klassischer Operngesang, gefolgt vom neuesten Hit der Black Eyed Peas, gekrönt mit einem Tanz zu Tik Tok. „Es ist beeindruckend, welche Talente sich hier finden“, sieht Projektleiterin Cirsten Piduhn von Quest Media and Entertainment Services. Talente, die in den nächsten Wochen weiter ausgebaut werden sollen: „Durch das straffe Programm aus mehrmaligen wöchentlichen Proben werden die Kinder so zusammengeschweißt, dass das Selbstbewusstsein im Handumdrehen wächst und die persönlichen Fortschritte enorm sind.“

Seit einigen Jahren als bekanntes Projekt in Bottrop und Gelsenkirchen vertreten, gewinnt das Kinder-Musical auch in Mülheim und angrenzenden Städten im vierten Jahr immer mehr an Popularität. „Wir haben schon einige Familien aus Oberhausen oder Duisburg begrüßen dürfen“, so Horst van Emmerich, Vorsitzender der Freunde der Freilichtbühne. „Auf solch stadtübergreifendes Interesse setzen wir natürlich, um das Projekt blühen zu lassen.“

Das Drehbuch zum Musical ist aus einer afrikanischen Fabel übernommen worden. Die Musik wird von der Crew selbst geschrieben. „Einige Lieder stehen bereits“, erläutert Piduhn, „die weiteren werden wir passend zu den Stimmen der Hauptdarsteller schreiben.“ In circa zwei Wochen werden die Kinder benachrichtigt und einer Rolle zugeschrieben. Mindestens 100 Kinder sollten gecastet werden – über 150 sind es geworden. „Jetzt heißt es: neue Rollen kreieren und in ­dreifacher Besetzung vergeben“, verspricht die Leiterin, „so dass jedes Kind gewiss seinen großen Auftritt haben wird.“