Sachbeschädigung oder Auszeichnung – bei Thomas Baumgärtels Banane gibt es nur: entweder oder. Für den Künstler selbst ist die Banane, die er an Hauswände sprüht, um „herausragende Kunstorte“ zu markieren, eine „Reaktionsfläche“.
Samstag eröffnete er seine Ausstellung, die bis zum 11. Juni zu sehen ist, in der Galerie Ricarda Fox.
Dass man in einer bananen-freundlichen Umgebung ist, sieht man schon draußen: An der Liverpoolstraße 15 prangt eine Banane. Eine weitere kann man am Kunstmuseum finden; zwei von 60 im gesamten Ruhrgebiet. Im Kulturhauptstadtjahr fasst Baumgärtel sie in einem Führer zur bildenden Kunst zusammen.
Die ersten Bananen sprühte er vor fast 25 Jahren: Zuerst wurde er regelmäßig von der Polizei abgeführt, heute bewerben sich Galerien oder Museum. Reaktionen, die für ihn Teil des Kunstwerkes sind: „Kunst ist es dann, wenn man eine heftige Wirkung erzielt.“ Gute wie schlechte seien ein Kompliment.
Bei seinem aktuellen Projekt „Phoenix aus der Asche“ will er eine 30 Meter lange Banane auf einem Dortmunder Hochofen installieren lassen. Für ihn das Sinnbild zur Kulturhauptstadt, das Verschmelzen von Ruhrgebiet und Kunst. Gemalt hat er es schon, die Mittel zur Umsetzung sammelt er noch.