Der Auberg ist für viele Mülheimer das Naherholungsgebiet schlechthin. Seit März versuchen Ranger des Regionalverbands Ruhr (RvR) dort für Ordnung zu sorgen. Das passt längst nicht jedem.

Schon am ersten Tag zerstachen Unbekannte die Reifen an einem der Autos.

Reiter, Fahrradfahrer, Drachenflieger, Hundebesitzer und viele mehr treffen sich auf dem Areal. Hinzu kommen Interessenskonflikte zwischen den Anwohnern, den Landwirten und den angereisten Besuchern. Der RvR hatte Ende 2007 große Teile des Aubergs von der Stadt erworben. Zu Beginn habe man gehofft, dass durch Aufklärung und die speziell errichtete Hundewiese, Nutzungskonflikte der Vergangenheit angehörten, erklärte Gerhard Klesen, stellvertretender Betriebsleiter RvR Ruhr Grün, im März. Diese Hoffnung habe sich nicht erfüllt. Daher probiert man nun mit Hilfe der Ranger, auf dem Auberg Ordnung zu schaffen. Wir begleiteten die Ranger Matthias Klar und Michael Zielkowski.

Sonntagmittag, 13.30 Uhr: Trocken, aber ziemlich kalt ist es auf dem Auberg. Dennoch: Der Parkplatz am Ende des Eschenbruchs ist sehr gut gefüllt. NE, D, KR, BO: ein wahrlich beliebtes Örtchen Ruhrgebiet.

13.31 Uhr: Die Ranger sind umgehend gefordert: Beschwerden, Fragen und spitze Bemerkungen „versüßen“ ihnen den Sonntag. Mehr Tüten, mehr Mülleimer, mehr Rechte, könnte man die ersten Anliegen zusammenfassen. Um die Tüten für den Hundekot werde man sich kümmern, mehr Mülleimer an den Bänken werde es jedoch nicht geben. „Müll, der mitgebracht wird, kann wieder mitgenommen werden“, so Klar.

13.35 Uhr: Es geht los. Nicht, wie angenommen, auf zwei Beinen, sondern mit vier Rädern. Die Reifenattacke hat ihre Spuren hinterlassen. „Nach dem Ereignis lassen wir unsere Autos ungern allein.“ Weit kommen wir nicht. Ein Hundehalter läuft auf dem Reitweg, da gehört er nicht hin. Freundlich wird das Fehlverhalten angesprochen, von Ermahnung oder Bestrafung keine Spur. Die Halterin reagiert gelassen und kooperativ. „Der Normalfall“, versichern die Ranger.

13.50 Uhr: Es wird ein wenig komplizierter. Ein alter Trampelpfad sorgt für Verwirrung, bei den Rangern und bei den Spaziergängern. Ein offizieller Weg ist es nicht, doch benutzt wird er seit Jahrzehnten. Da fällt es manch einem schwer, das Begehungsverbot als sinnig zu erkennen. Und auch Klar muss zugeben, „hier muss natürlich durch Schilder oder Bepflanzung klar gemacht werden, dass hier kein Weg ist.“ Immerhin könnten sie ja nicht 24 Stunden aufpassen. Dementsprechend gehe es auch nicht darum, Bußgelder zu verhängen, was im übrigen noch nicht ein einziges Mal getan wurde, sondern darum, die Menschen aufzuklären und für ein geordnetes Miteinander zu sorgen.

14.10 Uhr: So ganz nachvollziehen kann das nicht jeder. Auch nicht die Familie, die auf der Drachenwiese ihren Sonntag verbringen wollte. Das geht nämlich erst wieder nach der Mahd, also im September. Das gehe doch zu weit, befand der Mann.