Bäume, die in den Himmel wachsen, will MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs nicht versprechen, „dafür aber ein anspruchsvolles Jahresprogramm“. Mit 20 Veranstaltungen werden die MST und Kooperationspartner in diesem Jahr die Stadt bespielen.

Darunter ist das nagelneue Konzept „Die City spielt!“ (2. Mai), das Kinder und Eltern ansprechen will und dies mit einem verkaufsoffenen Sonntag verbindet. Von der Leineweber- bis zur Wallstraße soll u.a. gehüpft und geklettert werden. Puppenbühnen (u.a. mit dem Wodo-Puppenspiel) und die Show „1, 2 oder 3“ unterhalten Kinder. Die Älteren wagen sich auf einen Parcour mit Segway-Elektrorollern. Und abends spielt Guildo Horn mit seinen Orthopädischen Strümpfen am Synagogenplatz.

Natürlich gibt es in diesem Jahr auch die „Standards“, manche aber im anderen Gewand. Am 13. Mai zieht der Fahrradfrühling auf die Schleuseninsel. Das Pfingst-Spektakulum (22. bis 24. Mai) auf der MüGa und im Schlosshof bleibt zusammen mit dem Ritterfest und Mittelaltermarkt, wird aber um den Auftritt der spektakulären Ritter der Burg Satzvey erweitert.

In (fast) neuer Frische zeigt sich das Jazz-Festival (28. bis 30. Mai) auf Schloß Broich. Schon im letzten Jahr erhielt es eine Frischzellenkur durch die Aufteilung in modernen, traditionellen sowie Nachwuchs-Jazz. Stars sind diesmal Klaus Doldinger, Max Mutzke und Dutch Swing College Band. Traditionell lädt die Saarner Kirmes (3. bis 11. Juli) in die Ruhrauen ein, und der kulinarische Treff wandert vom 22. bis 25. 7. auf die Schleuseninsel, wo – so verspricht es Bernd Westhoff von der MST – „diesmal für eine wetterfeste Überdachung gesorgt wird“.

Zur Broicher Schlossnacht (7. 9.) zeigen behinderte und nicht-behinderte Künstler „fantasievolle Aufführungen“, macht Westhoff neugierig. Musikalisch geht es am 13. und 14. August mit der Ruhrbühne weiter. Zunächst rocken Mülheimer Bands das Schloß. Einen Tag später legt Altrocker Peter Kraus nach.

Ebenfalls traditionell geht am 11. und 12. September das Drachenbootfestival zu Wasser. Diesmal aber leitet es über in die Local Hero Woche. Das Kulturhauptstadt-Ereignis schließt an um 16 Uhr auf dem Synagogenplatz. Außerdem haben an diesem Sonntag die Geschäfte der Innenstadt ge­öffnet. Im September zieht ebenso der Weltkindertag (19.9.) mit Information, Spiel und Spaß in das Müga-Gelände. Nichts kostet diesmal die Musiknacht am 9. Oktober – für die Besucher. Beim Zug durch die Kneipen treten Mülheimer Bands unter­schied­licher Richtungen auf. Und schon steht Weihnachten vor der Tür: Am 22. November öffnet der Weihnachtsmarkt auf der Schloßstraße, „mit Beleuchtung und Dekoration, auf die wir im letzten Jahr viel positives Feed­back bekamen“, sagt Westhoff. Auf den Markt der guten Taten (28.11.) und die Broicher Schloß Weihnacht (10. bis 12. sowie 17. bis 19. Dezember) können sich die Mülheimer ebenfalls wieder verlassen.

Das Jahresende beschert ein weiteres Silvester-Varieté in der Stadthalle, „mit Zauber und Artistik, aber vor allem mit Akzent auf Unterhaltung.“

Bis dahin steht den Mülheimern aber noch ein Summer of Love bevor: Zur Extraschicht (19. Juni) sollen Hippie-Mode, Blumenkränze und Beatnik-Poesie wieder mo­dern werden. Und die Weiße Flotte wird zum Liebesboot – echt abgefahren, Mann.

Inge Kammerichs sieht die Arbeit der MST auf einem guten Weg: 400 000 Besucher habe man im letzten Jahr auf den eigenen Veranstaltungen gezählt. Die Geschäftsführerin sieht darin eine Steigerung des Aufenthaltscharakters allgemein – „bei einigen Großveranstaltungen wie dem Drachenbootfestival bleiben die Teams am Ort. Sie übernachten und konsumieren hier.“ Diesen „sanften“ Wirtschaftsfaktor für Mülheim beziffert sie mit 2,5 Mio Euro, die in die Stadt fließen.