Man denkt nur selten darüber nach, was unsere „Pumpe“ leistet: Unser Herz schlägt 100 000 Mal am Tag. Herzrhythmusstörungen sind das Thema beim „Treff um 11“ am Samstag um 11 Uhr im EKM.

„Das Herz muss koordiniert 6 Milliarden Zellen steuern“, sagt Prof. Dr. Feraydoon Niroomand, Chefarzt der Kardiologie am Ev. Krankenhaus. Herzrhythmusstörungen erklärt er so: „Stellen Sie sich ein Heer von 6 Milliarden Soldaten vor, die alle im Gleichschritt marschieren. Wenn nur einer aus der Reihe tanzt, gerät die ganze Sache aus dem Takt.“

Für Herzgesunde haben leichte Störungen keine Konsequenzen: „Rhythmusstörungen kommen im Laufe eines Lebens bei den meisten einmal vor.“ Das Herz könne dabei zu langsam oder zu schnell schlagen, aber auch unregelmäßig. Zwar müsse nicht immer behandelt werden, „allerdings sollten Rhythmusstörungen, die bemerkt werden, abgeklärt werden“, empfiehlt der Kardiologe. Vor allem aber müsse untersucht werden, ob eine Herzerkrankung vorliege.

Auch Stress, Bluthochdruck, zu viel Alkohol, Nikotin oder Kaffee könnten Herzrhythmusstörungen verursachen. Symptome dafür sind Aussetzer, Herzstolpern Herzrasen. Auch Atemnot, Brustschmerz, Schwindel weisen auf das Leiden hin. Rhythmus­störungen könnten als Folge einer Herzerkrankung gefährlich sein: 100 000 Menschen sterben hierzulande am plötzlichen Herztod. Die Behandlung von Rhythmusstörungen hänge von der zugrunde liegenden Ursache ab, erklärt Prof. Niroomand. Schlage das Herz zu langsam, helfe oft nur ein Herzschrittmacher. Komplexer sei es bei zu schnellem Herzschlag – da gehe die Behandlung von Medikamenten über Katheter-Ablationsverfahren bis hin zur Im­plan­tation von Defibrillatoren.

Während Prof. Niroomand über Rhythmusstörungen und ihre Behandlung spricht, referiert Oberarzt Dr. Tamer Altilar über das genannte Vorhofflimmern. Dies ist eine Herzrhythmusstörung, die besonders im Alter zunehmend häufig auftritt und in der Regel behandelt werden muss.