„Skimming“ ist eine moderne Form der Kriminalität: An manipulierten Geldautomaten spähen die Täter Kontodaten aus, um die Girokonten arglosen Bankkunden später vom Ausland aus abzuräumen.
80 000 € wurden auf diese Weise Mitte März erbeutet, nachdem Automaten in Saarn so verändert wurden, dass Bankdaten samt Pin-Nummer Unbefugten zugänglich wurden. Seither sind der Polizei Essen/Mülheim neue Fälle in Essen bekannt geworden.
Ralf Brügmann, Abteilungsdirektor für Organisation bei der Sparkasse, kennt die Tricks der Täter, die es fast unmöglich machen, einen manipulierten Automaten zu erkennen. „Der Täter braucht die Daten vom Magnetstreifen, also Kontonummer und Bankleitzahl. Außerdem die Geheimzahl.“ Identische, aber manipulierte Tastaturen werden auf die Originaltastatur geklebt – „manchmal auch der komplette Aufsatz samt Metallplatte“. Sensoren speichern die eingetippten Zahlen. Oder die Pin wird von versteckt angebrachten Kameras ausgespäht. Der Magnetstreifen der Karte werde mit auf den Kartenschlitz aufgebrachten Aufsatzgeräten ausgelesen, die so klein und unauffällig sind, dass sie kaum auffallen. Dieses Auslesen der Karten können Anti-Skimming-Module verhindern, mit denen die Sparkasse Mülheim inzwischen die meisten ihrer Automaten ausgestattet hat. Kosten pro Automat: 1400 €.
Diese Module, unsichtbar im Geldautomaten angebracht, stören die Daten-Übertragung.“ Nur mit der Pin allein lässt sich ein Konto nicht plündern. In naher Zukunft soll ein fälschungssicherer Chip auf den EC-Karten den Magnetstreifen ersetzen. Die Sparkasse setzt auf Nummer sicher: Es werde eine Übergangszeit geben, so Brügmann: „EC Karten sind mehrere Jahre gültig.“ Er rät: Um zu verhindern, dass Aufsatzgeräte schon an den Lesegeräten den Bankeingangstüren den Magnetstreifen auslesen: Mit einer anderen Karte (z.b. Kreditkarte) die Tür öffnen. Mit einer zweiten Karte Geld abheben. Und: Bei keiner Bank muss man schon an der Tür die Pin eingeben. Auch so wurden Kunden schon ausgetrickst.