Mülheim. .
Wegen etlicher Erpressungsfälle, auch in Mülheim, muss sich ab Dienstag ein 34-jähriger Gelsenkirchener vor der 16. Strafkammer des Essener Landgerichts verantworten.
Er hatte zusammen mit einem anderen Mann verschiedene Umzugsunternehmen in Mülheim und in Gelsenkirchen betrieben. Um schnell an Geld zu kommen, warben die beiden in Anzeigen in den örtlichen Zeitungen mit ausgesprochen günstigen Umzügen. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll den Kunden, die sich auf diese Inserate hin meldeten, regelmäßig der Eindruck vermittelt worden sein, dass es sich bei dem Angebot um einen Festpreis handele. Dass weitere Zusatzarbeiten, etwa das Auf- und Abbauen von Möbeln, auch weitere Kosten verursachen würden, darauf seien die Kunden jedoch nicht hingewiesen worden.
Am Zielort wurde ein höherer Preis gefordert
Erst nachdem die Möbel in der Wohnung abgeholt und zum Zielort gebracht worden waren, forderte der Gelsenkirchener – oder einer seiner Mitarbeiter – noch vor dem Ausladen einen deutlich höheren Preis, der mehr als das Doppelte ausmachte. Weigerte sich der Kunde dann allerdings, diesen neuen Endpreis zu zahlen, so wurde ihm gedroht, seine Möbel als Pfand zu behalten und in eine Lagerhalle zu bringen.
Die Staatsanwaltschaft hat 48 Einzelfälle angeklagt. Fünf Verhandlungstage sind bislang angesetzt.