Die Neu-Gestaltung der Altstadt wird seit langem diskutiert. Viermal haben sich bisher die Anwohner sowie Vertreter von Interessengruppen, Kirchen, der Krankenhäuser und aus Politik und Verwaltung getroffen.
Um in Workshops zu überlegen, wie man die Altstadt liebenswerter gestalten kann – und dennoch der nötige, individuelle Autoverkehr nicht komplett verbannt wird.
„Shared space“, geteilter Raum, heißt das der Planung zugrunde liegende Prinzip, das den Autos keine Vorfahrt mehr einräumen soll: Die Straßen werden für alle da sein. Am kommenden Dienstag wird das gemeinsam erarbeitete Konzept in einer Bürgerversammlung im Gemeindehaus Altenhof (13. April 2010, 19 Uhr, Althofstr. 9) vorgestellt. „Vieles ist kontrovers diskutiert worden“, erinnert sich Roland Jansen vom Tiefbauamt, der gemeinsam mit Kollege Christof Löchteken die Workshops geleitet hat. Stichwort Parken: Die einen wollten „gar kein Blech mehr in der Altstadt“, manche Anwohner, aber auch Arbeitgeber wie Kirchen und Krankenhäuser, mögen das anders gesehen haben. Jetzt gebe es ein mit allen abgestimmtes, rundes Konzept, dass das Parken nicht mehr in der ganzen Altstadt, sondern nur noch in Schwerpunktbereichen erlauben soll. Beispiel Pastor-Jacobs-Straße: Wo heute noch längs an beiden Straßenseiten geparkt wird, sieht das Konzept das Parken in senkrechten Boxen auf einer Seite vor. Auch eine Grünfläche am Muhrenkamp, hinter dem Kath. Krankenhaus wird in die Planung mit einbezogen.
All’ diese Ideen müssen natürlich noch politisch entschieden werden. Noch vor den Sommerferien sollen die entsprechenden Gremien – Planungsausschuss, Bezirksvertretung – informiert sein.
Die Plätze vor den Kirchen sollen mehr Aufenthaltsqualität für die Bürger bekommen, die Althofstraße als Eingang zur Altstadt mehr Bedeutung. Derzeit ist die Althofstraße nur über eine schmale Rampe und eine von einer bewachsenen Fläche versteckten Treppe von der Kaiserstraße aus zu begehen. Für Autos soll der Zugang von dort weiterhin gesperrt sein. Vor allem Hagdorn und Kettwiger Straße sollen den Plänen nach durch Straßeneinbauten und Mobiliar wie Bänke oder Kübel nach „Shared-Space“-Prinzip so gestaltet werden, dass der Verkehr sich gewissermaßen automatisch beruhigt.
Die Mittel für die Umbaupläne Muhrenkamp und Althofstr. seien, so Tiefbauamtsleiter Klaus-Dieter Kerlisch, bereits in den Haushalt eingestellt. „Doch unter dem Aspekt der Haushaltslage kann ich nicht bewerten, ob die Politik die Mittel auch freigibt.“