60 bis 80 Anrufe gehen täglich bei der neuen Behördenrufnummer ein, beim Kommunikationscenter hingegen sind es rund 1000

60 bis 80 Mal am Tag wählen Mülheimer (und Oberhausener) die 115, die bundesweite Behördenrufnummer. Doch was nach ganz ordentlicher Nachfrage klingt, ist gar nichts im Vergleich zur 4550. Die lokale Stadt-Hotline wird täglich rund 1000 Mal angerufen.

Seit einem Jahr läuft das Projekt „Behördenrufnummer“. Sinn der 115 ist, Bürgern Zugang zu Informationen aller Behördenebenen zu ermöglichen. Fragen, die eine Bundes- oder Landesbehörde betreffen, sollen die Mitarbeiter beantworten oder an die entsprechende Stelle weiterleiten. Allerdings, sagt Murat Özdemir, Teamleiter Wissens- und Qualitätsmanagement beim Kommunikationscenter der Stadt, „fragen die Leute vorwiegend kommunale Dienste ab“ – eben das, was auch bei der städtischen Hotline, erreichbar unter 4550, nachgefragt werden kann. „Wahrscheinlich greifen die Bürger deshalb lieber auf die Nummer zurück, die sie kennen und die für Menschen mit Telefonflatrate gebührenfrei ist“, vermutet Özdemir.

Letztendlich landen alle Anrufer mit einer 0208er-Vorwahl, ob sie nun 115 oder 4550 wählen, aber im Kommunikationscenter der Stadt. Ein Fünftel der Anrufe kommt dabei aus Oberhausen. Das Team ist von 8 bis 18 Uhr erreichbar; bei Mitarbeitern mit Zusatzqualifikation wird die Behördenrufnummer zur lokalen Hotline zugeschaltet. Eine „symbiontische Beziehung“ nennt der Teamleiter das: „Was in den einen Bereich investiert wird, kommt auch dem anderen zugute.“ Deshalb sieht Özdemir die 115 positiv – auch wenn sie mit 60 bis 80 Anrufen täglich selten gewählt wird. Wobei das Telefon zu Beginn häufiger klingelte: Kunden, die das Mobilfunknetz eines Lebensmitteldiscounters nutzen, wählten die 115 an, um ihre Handy-Karten aufzuladen. Das wurde aber inzwischen behoben.