Mülheim. .
Drei Mülheimer Schülerinnen reisten von Ost nach West durch das „gelobte Land“ – und brachten viele unterschiedliche Eindrücke zurück an die Ruhr.
Manchmal muss man etwas in Stein gemeißelt sehen, damit es einem richtig bewusst wird: Theresa Höfling (17) erging es so, als sie in Yad VaSchem – dem Museum zur Geschichte des Holocaust – das „Tal der Gemeinden“ besuchte. „Dort stehen die Namen aller jüdischen Gemeinden, deren Mitglieder umgebracht wurden. Mülheim stand auch dabei.“
Doch nicht nur diesen Eindruck, sondern viele unterschiedliche nahmen Theresa, Nora Schmeer (17) und Dana Schernstein (16) aus Israel mit. Acht Tage durften sie – unterstützt von dem Ehepaar Burger und dem Verein zur Förderung von Städtepartnerschaften – das Land erkunden.
Sie kamen bei Gastfamilien unter, und die „sind anders als viele deutsche“, machte Nora die Erfahrung: „offener – ich fühlte mich sofort wohl.“ Tel Aviv war für die drei einfach „megainteressant“. Klar, denn die Gastbrüder führten sie in der Metropole herum: Künstlerviertel, Bars, Strand – „was Jugendliche eben so machen“, sagt Nora. Dass sie Deutsche waren, war unter ihnen kaum ein Thema: „Sie wollten wissen, wie unsere Freunde über Israel denken“, sagt Dana.
Etwas „komisch“ wurde den jungen Frauen am Hafen beim Anblick der Militärpräsenz, „ich hab mich aber sicher gefühlt“, so die Mülheimerin. Die Konflikte zwischen Juden und Palästinensern sind hier kaum spürbar. Jerusalem wirkte dagegen angespannt. So wie auch die Atmosphäre im arabischen Viertel in Akko oder im Jordantal. „Stacheldrahtzäune, Minenfelder“, beschreibt Nora eindrucksvoll die Grenze, „dazwischen Niemandsland.“ Auf ihren Reisen sahen sie auch ausgebrannte Häuser und Autos, aber echte Gefahrenzonen – das ist ihnen klar – haben sie nicht besucht. „Es gibt immer zwei Seiten. Viele Israelis wollen endlich Frieden“, fand Theresa in Gesprächen heraus, „auch wenn sie dafür Land abgeben müssen.“
Nähe ist für den Vorsitzenden des Städtepartnervereins Martin Weck ein Baustein, um junge Botschafter für Israel zu gewinnen, „und dank Internet können die Verbindungen weiter wachsen.“