Gut möglich, dass es schon bald auf der Schloßstraße keinen Wochenmarkt mehr gibt. Unter den 14 Händlern ist die Verärgerung sehr groß.
Sollte der Marktverband die Bedingungen der Stadt – Erhöhung der Preise um 150 Prozent auf 5000 Euro im Monat – nicht akzeptieren, will die Stadt den Vertrag zum Ende des Monats auslaufen lassen. „Wir haben dann keinen Vertragspartner mehr und werden die Flächen kurzfristig neu ausschreiben“, heißt es in der Verwaltung.
Dort ist man überzeugt, zu den Bedingungen schnell einen Ersatz zu finden. Nach dem Beschluss des Hauptausschusses (WAZ berichtete) werden pro Markttag und Händler im Schnitt 22,32 Euro gefordert. Jeder Markthändler, so Stadtsprecher Volker Wiebels, könne aber unabhängig vom Verband eine Sondernutzungsgenehmigung für seinen Stand beim Ordnungsamt beantragen. Doch die wird teuer, denn ab Juni steigen auch da die Tarife: von 23,22 auf 38, 27 Euro pro Tag.
Der Sprecher des Marktverbandes, Norbert Noack, will am Donnerstag den Händlern von der Schloßstraße vorschlagen, den Verband aufzulösen, denn für den müssen die Händler auch noch zahlen, ebenso für die Versicherungen (weitere 2000 Euro). „Das überfordert viele, ebenso die geforderte Umgestaltung der Marktstände“, sagt Noack. Bis zu 10 000 Euro könnte die Verschönerung pro Stand kosten. „Und das bei einer unsicheren Zukunft in Mülheim.“ Noack regt an, dass die Stadt den Wochenmarkt übernimmt und mit vielleicht vier, fünf Händlern einen neuen Anfang macht.