Einen regelrechten „Tourismus-Boom” in Mülheim bejubelt die MST. Sie verzeichnete in den ersten beiden Monaten des Jahres auffallend viele Anfragen, auch Buchungen, und rechnet diesen Anstieg der Kulturhauptstadt 2010 zu.

Im Januar und Februar habe man rund 20 % mehr touristische Anfragen bearbeitet als in den Vorjahren, teilt die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH (MST) mit. In Zahlen: rund 200 Anfragen kamen sonst, 240 dieses Mal.

Beliebtes Abenteuer

Auch bei den Buchungen von Touren durch Mülheim oder das Ruhrgebiet gibt es offenbar Bewegung. So seien Stadtrundgänge oder -fahrten „beliebter denn je”. Bislang habe man jeweils zehn Bustouren und Rundgänge verkauft, deutlich mehr als im vergangenen Jahr um die selbe Zeit. Interessant sind für viele Menschen offenbar auch die revierweiten Touren unter dem Motto „Abenteuer Ruhrgebiet”, von denen die MST sieben verschiedene Varianten anbietet. Hier habe man „schon jetzt eine Steigerung um 100 % erreicht”. Allein seit Mitte Februar hätten fünf Gruppen gebucht.

Und auch die „Wikingertour” genannte Ruderpartie zwischen Wasserbahnhof und Kettwig oder Pauschalangebote zum Ruhrtal-Radweg seien gefragt. Ob auch die Zahl der Übernachtungsgäste spürbar steigt, kann MST-Prokuristin Heike Blaeser-Metzger noch nicht mit Sicherheit sagen. Prinzipiell könne „so gut wie jedes Hotel” in der Stadt über die MST gebucht werden.

In ihrer Einschätzung vorsichtig ist auch Anna-Maria Ladage, Geschäftsführerin des Handelshofs: Für die anderen Häuser könne sie nichts sagen, „aber wir haben im Februar auch festgestellt, dass es langsam losgeht und das zarte Pflänzchen jetzt zu sprießen beginnt”. Dies habe man im Januar und im vergangenen Jahr noch nicht gespürt.

So stehe sie in Kontakt mit einem schwäbischen Kegelclub, der im August ausdrücklich in der Kulturhauptstadt auf Tour gehen möchte. „Ich denke aber”, ergänzt Anna-Maria Ladage, „dass der Tourismus zur Kulturhauptstadt häufig spontan sein wird.” Kurzfristig gebucht, statt von langer Hand geplant. Am Jahresende weiß man mehr.