Krisenstimmung hatten die Mitglieder des Mülheimer Musiker-Stammtisches ausgerufen, weil ihnen Auftrittsmöglichkeiten fehlen. Nun sprang ihnen Kinderliedermacher Suppi Huhn bei. Allein wegen der wirtschaftlichen Not der Kommune werde es schwieriger, auskömmlich aufzutreten.
Jede Menge Raum für Live-Musik hingegen sieht Peter-Michael Schüttler; man müsse sich nur selbst kümmern.
Geärgert hat sich Schüttler schon früh über die Klagen des Musiker-Stammtisches — und das in doppelter Hinsicht. Denn Schüttler arbeitet nicht nur beim Kulturbetrieb der Stadt, er ist auch Mitglied der „Regler Produktion“, die seit einigen Jahren für Live-Musik auf der Freilichtbühne sorgt. Immerhin rund 30 Konzerte unter freiem Himmel organisiert die Truppe, „und wir achten darauf, dass ein Drittel der Bands aus Mülheim kommen“, betont er.
Damit reihe sich die Bühne an der Dimbeck in eine lange Liste von Musizierstätten ein. Aber: „Wenn man als Musiker in Mülheim spielen will, muss man sich bewegen. Es ist nicht die Aufgabe des Kulturbetriebs, alle Hobby- und Spaßmusiker der Stadt aus ihren Löchern zu holen und auf die Bühne zu stellen.“
Peter Breuer sieht das gänzlich anders: „Ich will mich nicht anbieten, wie ein Freudenmädchen und sagen: Bitte, bitte, ich spiele auch für 50 Euro.“ Das Mitglied des Musiker-Stammtisches, der seit Jahrzehnten bei den „Janker’s“ musiziert, wünscht sich vielmehr, dass die Band mal wieder eingeladen wird, in Mülheim zu spielen. „Wir haben Auftrittsmöglichkeiten, das ist nicht das Problem. Wir geben etwa 15 Konzerte im Jahr, aber eben die meisten nicht in Mülheim.“ Denn auch wenn er und seine Bandkollegen „ganz sicher nicht die dicke Kohle“ machen wollen, ganz umsonst möchten sie sich auch nicht auf die Bühne stellen. Vom früheren Brunnenfest schwärmt er dann gleich, denkt an „mordsmäßige Stimmung“. Heute sei die Szene für die Generation „von 30 bis 60 komplett tot“.
Die Debatte geht weiter. Nächste Station ist der Musiker-Stammtisch am 18. Februar um 19 Uhr in der Gaststätte vom Reiterhof Uhlenhorst, Broicher Waldweg 183a. Kulturdezernent Peter Vermeulen und Schüttler haben ihren Besuch angekündigt.