Im kleinen Kreis der katholischen Pfarrer in Mülheim steht eine Veränderung unmittelbar bevor: Zum 1. September übernimmt Pater Josef Prinz, ein Österreicher, die Stelle von Roland Sabel in St. Mariä Himmelfahrt.
Sabel, der für den Ruhestand noch zu jung ist, verabschiede sich auf eigenen Wunsch, erklärt Stadtdechant Michael Janßen, der dessen Nachfolger am 5. September mit einer feierlichen Sonntagabendmesse ins Amt einführen wird. „Er möchte das Pfarramt nicht mehr haben, sondern ausschließlich Pastor sein.“
Bislang füllt Roland Sabel in St. Mariä Himmelfahrt noch beide Funktionen aus, wechselt aber nach den Sommerferien als Seelsorger in die Gemeinde St. Michael in Speldorf.
Weit größer – nicht nur geographisch betrachtet – fällt die Veränderung für den neuen Mann aus, der beileibe kein Nachwuchsgeistlicher mehr ist, sondern vor knapp zwei Wochen bereits seinen 62. Geburtstag feierte.
Pater Josef Prinz, der in Oberösterreich geboren wurde und dem Orden der Oblaten des Heiligen Franz von Sales angehört, leitete zuletzt acht Jahre lang ein Jungen-Internat. Und zwar das der katholischen „Schule für Spätberufene“ St. Josef in Fockenfeld. Dieses Privatgymnasium wird derzeit von rund 50 jungen Männern im Alter zwischen 15 und 30 Jahren besucht, die überwiegend einen kirchlichen Beruf anstreben. Das Internat liegt, sehr ländlich, sehr grün, in der Oberpfalz: nahe von Bayreuth und noch deutlich näher an der tschechischen Grenze.
Zuvor war Prinz u.a. als Jugendseelsorger im österreichischen Dachsberg tätig, zehn Jahre lang hatte er auch bereits eine Pfarrstelle inne, in Wien. Der 62-Jährige war vor einigen Wochen bereits an seinem künftigen Lebensmittelpunkt und Arbeitsplatz im Kloster Saarn. Hier traf ihn auch Stadtdechant Janßen, der schwärmt: „Es war ein sehr, sehr gutes Gespräch.“
Gegenüber einer pfälzischen Heimatzeitung hat sich Pater Prinz über Mülheim geäußert. „Die freuen sich mächtig, dass sie wieder einen neuen Pfarrer bekommen“, wird er zitiert. Die Pfarrei habe er bei zwei Kurzbesuchen als lebendig und engagiert erlebt, dem Umzug sieht er offenbar zuversichtlich entgegen: „Es gibt überall nette Menschen.“
Derzeit macht Josef Prinz Urlaub in Österreich, ehe er seine Dienstreise an die Ruhr antritt. Am 28. August wird er im Kloster Saarn erwartet.