Die RWE will in den nächsten Jahren einen zweistelligen Millionenbetrag in Mülheims Stromnetz investieren. Mehrere Umspannanlagen sollen in einem Programm, das zunächst auf zehn Jahre angelegt ist, saniert werden – wenn RWE die Konzession für den Netzbetrieb behält.
Der 70 Tonnen schwere Trafo, der gestern die Anlage Rosenblumendelle erreichte, ist da nur ein kleiner Teil.
Die Rosenblumendelle in Heimaterde gehört zu den Stromeinspeisestationen, die laut Jürgen Tünnesen, Projektleiter RWE Rhein-Ruhr Netzservice GmbH, abgerissen und komplett neu gebaut werden.
Komplett neu gebaut
Seit 2009 wurde zunächst der Höchstspannungsbereich, der 400 000 Volt verteilt, saniert – Gebäude, Fundamente, Betriebsmittel. Der neue Trafo gehört zum Hoch- und Mittelspannungsbereich. Beliefert vom Kraftwerk, versorgt er nun größere Verbraucher. Zwei Jahre wird der Umbau an der Rosenblumendelle laut Tünnesen mindestens noch dauern, das Gesamtinvestitionsvolumen liege bei rund 5 Millionen Euro. Dazu kommen in Mülheim weitere Umspannanlagen, die RWE in seinem Investitionsprogramm angehen will. Erneuert sind die Anlagen an der Friedrich-Ebert-Straße und die Station in Saarn, sagt RWE-Sprecherin Brigitte Hintzen-Elders. Erstere wurde zwischen 2007 und 2009 für rund 8 Millionen saniert, die zweite 2009/2010 für rund 3,5 Millionen.
Ab 2012 steht laut Jürgen Tünnesen und Brigitte Hintzen-Elders die Anlage in Selbeck für etwa 6 Millionen auf dem Programm, ab 2013 Speldorf für 1,5 Millionen, dazu kommen Dümpten für rund 3,5 Millionen, Oppspring für drei Millionen und schließlich die Anlage Thyssen für insgesamt 16 Millionen – in mehreren Schritten ab 2011.
Die Zahlen könnten noch schwanken, betont die Sprecherin, da sie sich aus zahlreichen Einzelsummen zusammensetzten. 15 Millionen investiere RWE im Bereich Rhein-Ruhr allein dieses Jahr in Trafos, so Jürgen Tünnesen – mit technischer Sicht auf die Vorgänge. Die 400 000 Euro für den neuen zusätzlichen Trafo an der Rosenblumendelle klingen da schon fast nach „Peanuts“. Bei den Anlagen seien ganz unterschiedliche Maßnahmen erforderlich. Am Oppspring liege etwa eine Innenraumanlage, bei der ein Kabelaustausch anstehe.
„Die Anlagen sind oft gut 40 Jahre alt“, nennt die Sprecherin den Grund für die umfangreichen Sanierungen. „Wir haben das Stromnetz zwar kontinuierlich ausgebaut, doch in den letzten Jahren wurden allein durch die regenerativen Energien weitere Maßnahmen nötig.“
Mit dem Auslaufen der Konzessionsverträge mit der Stadt im Jahr 2014 hätten die Summen nichts zu tun. RWE hatte die Stadt gebeten, die Neuvergabe der Stromkonzession zwei Jahre früher als nötig in die Wege zu leiten, um mehr Planungssicherheit zu haben (WAZ berichtete). Auch andere Stromanbieter sind aktuell im Gespräch. „Wir sind im Wettbewerb“, sagt Brigitte Hintzen-Elders. Die Gründe für das Sanierungsvolumen seien allein technischer Art.