Seit einer Woche ist diese Aussage als Kompliment zu verstehen: „Hier hat man ein Gefühl wie auf der A40.“ Ingrid Lohse fühlt sich in den Ruhranlagen wohl: „Die Stimmung ist entspannt, die Leute sind freundlich.“

Und das Essen war auch noch gut – beim Kulinarischen Treff, bei dem von Donnerstag bis Sonntag zum zweiten Mal Gastronomen an der Ruhr auftischten.

Dieser Spaziergang macht Appetit: Einmal rund geht es vor dem Essen, vorbei an den weißen Zelten der Gastronomen und den davor positionierten Speisekarten. Immer wieder knubbeln sich die Menschen vor den Aufstellern, prüfen die Auswahl, den eigenen Appetit – und schauen den Vorbeigehenden auf die Teller. Denn wer sich für ein Gericht entschieden und die teils langen Warteschlangen überwunden hat, muss den Flanierweg kreuzen und die auf dem Teller drapierten Speisen zu einem Tisch bugsieren. In der Mitte der Zelte wurden unter einem weißen Dach Bierbankgarnituren aufgestellt, der Essbereich.

„Das sieht gut aus“, bewertet eine Besucherin ein Gericht im Vorbeigehen. Ihr Mann ist kritischer: „Das könnte was mehr sein.“ Überquellende Teller kann man beim Kulinarischen Treff nicht erwarten, stattdessen gibt es kunstvoll Angerichtetes. Riesengarnelen und Spanferkel, Vitello Tonnato und Frühlingsrollen, Seezungenfilet und gebratene Blutwurst stehen zur Wahl, die Vorspeise gibt es ab 4,50 Euro. Die Hauptspeise kostet um 6 Euro. Sechs Austern kommen für 8,50 Euro auf den Teller. „Das ist eben gehobene Küche. Da erwartet man nur Häppchen“, sagt Karsten Schmitt und war mit seinen „sehr zufrieden“. Wie ihm der gesamte Kulinarische Treff „richtig gut“ gefällt.

Während die Erwachsenen dinieren, toben die Kinder auf dem nahen Spielplatz umher. So kommt wohl jeder auf seine Kosten. Eine Band hat sich mit ihren Instrumenten zwischen den Tischen positioniert. Jazz spielt sie zur Untermalung und wird nahtlos von der nächsten Live-Band abgelöst.

Insgesamt 14 Zelte wurden in den Ruhranlagen aufgebaut. Doch an denen werden nicht nur Speisen und Getränke, Kuchen und Eis serviert. Cocktails werden in einem Pavillon gemixt. Ein anderes Zelt mit deutlicher Duftnote beherbergt die „Cigar-Lounge“. Mit Zigarren in der Hand stehen dort vor allem Männer, plaudern und gönnen sich den qualmenden Nachtisch ihrer Wahl.

„Geschmacklich sehr gut“ fand auch Brigitte Michels ihr Gericht. Ihr wurde der Teller sogar an den Tisch gebracht. Und schnell abgeräumt wurde auch. All das erlaubt für sie nur ein Gesamturteil: „Sehr empfehlenswert.“