Ursprünglich hatte die Mülheimer Stadtmarketing-Gesellschaft (MST) gehofft, in den Sommerferien schon eine Musterfläche am maroden Schloß Broich sanieren zu können. Das klappt nun nicht.
Nun aber will die Schlossherrin doch erst eine weitere Experten-Meinung einholen: die von Dr. Ägidius Strack. Er hat das große Sanierungsprojekt Drachenburg bei Königswinter geleitet.
Strack studiert zurzeit das Erstgutachten des Sachverständigen Thomas Lehmkuhl, der Mauerwerk und Fassaden des Schlosses in diesem Jahr bereits äußerlich auf Schäden untersucht hatte. Problem ist nur: Ins Innere der stark geschädigten Ringmauer gibt es freilich keinen Einblick; so bleibt die Schadensanalyse vorerst ungenau. „Das haben wir schon am Torbogen gemerkt“, so MST-Prokuristin Heike Blaeser-Metzger. Der akut einsturzgefährdete Bogen war bereits vorab restauriert worden. Erst bei den Arbeiten tauchten immer neue Schäden auf – das lässt auch für den Rest des Bauwerks nicht gerade hoffen. Allein die Arbeiten am Torbogen haben mit 90 000 Euro zu Buche geschlagen.
Experte Strack hat nun den Auftrag der MST, zuvorderst zu schauen, wie die Ringmauer winterfest zu sichern ist. Denn dass noch in diesem Jahr Fördergeld fließen wird, um das Bauwerk anzupacken, darf als unrealistisch gelten. Auch hier soll Strack mit seiner Erfahrung helfen, bis Ende August, Anfang September Strategien zu entwickeln. Die MST fürchtet einen Millionenaufwand.