Der Golfclub Raffelberg arbeitet zurzeit fieberhaft an der Erweiterung: Im Sommer 2011, im zwölften Jahr des Clubbestehens, soll die Anlage endlich konkurrenzfähige Ausmaße annehmen.

Die einfache Erfolgsrechnung von Club-Präsident Ralf H. Schmitz lautet: 9 + 3 + 6 macht eine 18-Loch-Anlage. Was sich kinderleicht anhört, hat aber doch Jahre der Vorbereitung gekostet.

Die Bagger und Pflüge rollen schon seit April über das Areal, um im Umfeld der Rennbahn das Gelände zu modellieren, auf dem ab nächstem Sommer neun weitere Löcher anzuspielen sein sollen. Wegen der Gegebenheiten vor Ort musste der Club seinen lang gehegten Wunsch der Vergrößerung in zwei Abschnitten planen; ein Stück Erweiterung auf dem ehemaligen Parkplatz des Rennvereins, das weitaus größere Stück auf 45 000 m² ehemaligen Wiesen- und Weidenflächen zwischen Duisburger Straße und den Wegen „An der Rennbahn“ und „Am Führring“ im Süden der Rennbahn.

Letztgenanntes Grundstück hatte der Club bereits vor sieben Jahren erworben; allein das Planungs- und Genehmigungsverfahren hat laut Schmitz fünf Jahre in Anspruch genommen. Um dem eng verbundenen Rennverein, dessen Geschäftsführer Schmitz ebenfalls ist, schmackhaft zu machen, seinen Parkplatz abzutreten, hat man sich auf Gegenleistungen durch die Golfer verständigt.

So hat der Club an seinem 18. Loch einen 400 Kubikmeter fassenden, brunnengespeisten Teich eingebaut, aus dem der Rennverein Wasser für die Bewässerung seiner Bahn entnehmen kann. Das soll ihm 10- bis 20 000 Euro pro Jahr Einsparung bringen. Ebenso hat sich der Golfclub verpflichtet, an Renntagen seine Driving Range zu sperren und als Parkplatz zur Verfügung zu stellen. Das alles, so Schmitz, sorge weiter „für ein harmonisches Miteinander von Golf- und Galopprennsport“. Auch der Trainingsbetrieb mit 160 Pferden auf der Rennbahn werde „in keinster Weise beeinträchtigt“.

Eine Million Euro wird die SRS Enterprise, die Betreiberin des Golfclubs in Händen von Schmitz’ Ehefrau, am Ende in Grundstücke und Golfanlagenbau investiert haben. Mit der Erweiterung verspricht sich der Club deutlich mehr Zuspruch. Zurzeit zählt man 370 Mitglieder. Schmitz glaubt, dass die neuen Spielmöglichkeiten weiteres Interesse wecken: „Von 740 Golfanlagen in Deutschland sind 90 % 18-Loch-Anlagen. Die meisten Golfclubs mit 18 Loch haben rund 800 Mitglieder.“ Der Präsident glaubt auch deshalb an einen Schub für seinen Club, weil die Anlage inmitten des Ballungszen­trums mit relativ erschwinglichen Gebühren auch dem Trend folge, dass Golf sich mehr zum Volkssport entwickelt. Die Aufnahmegebühr von 1450 Euro (Kinder/Jugendliche günstiger) sowie ein Jahresbeitrag von 1300 Euro lägen weit unter dem, was andere Clubs verlangten. Ein kostspieliges Hobby bleibt das Golfen aber doch.