In Reih’ und Glied stehen sie vor dem Ringlokschuppen. Stationsnummer 7909. Das orange-weiße Schutzblech strahlt neu.

„Metroradruhr“ prangt auf den Mittelstangen der neuen Fahrräder, die zum größten öffentlichen Fahrradverleihsystem Deutschlands gehören. Es wird von zehn Städten der Metropole Ruhr und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr unter Federführung des Regionalverbandes Ruhr (RVR) realisiert.

„In Mülheim wird es bis Ende Juli 13 Stationen geben, an denen Fahrräder geliehen werden können. Sieben sind bereits fertig. 2011 kommen noch 17 weitere Stationen dazu“, erklärt Planungsdezernentin Helga Sander. Insgesamt 130 Räder stehen Touristen und Mülheimern ab Monatsende zur Verfügung. Im nächsten Jahr wird ihre Anzahl auf 300 aufgestockt. Die Stadt beteiligt sich mit rund 32 000 Euro an dem Projekt, das innerhalb von zwei Jahren auf die Beine gestellt wurde und ansonsten durch Bundesmittel finanziert wird.

Einen Euro pro Stunde

Das System ist einfach: Im Internet oder per Telefon müssen sich die „Metroradler“ einmalig mit ihrer Handynummer registrieren. Wollen sie sich an einer der Stationen ein Fahrrad ausleihen, rufen sie die dort angegebene Nummer an, geben die Stations- und Fahrradnummer durch und bekommen dann den Code für das Fahrradschloss. Ein Rad kostet einen Euro pro Stunde. Die Abrechnung funktioniert über die Kreditkarte. Und ab der fünften Stunde ist der Tagessatz von acht Euro zu entrichten. „Ziel dieses Systems ist eine bessere Vernetzung von Nahverkehr und touristischen Standorten. Es ist auch ein Schub in Richtung umweltfreundliche Mobilität“, so Sander.

Von insgesamt 13 Modellregionen ist Mülheim die einzige Region, die bereits bei der Umsetzung ist. Und auch die einzige Region, die stadtübergreifend arbeitet. „Von Duisburg bis Hamm nehmen zehn Städte teil. Überall können die Räder an den Stationen wieder abgegeben werden“, sagt Ulrich Heckmann, Projektleiter des RVR Metroradruhr. Mit dem neuen System solle Metroradruhr zum regionalen Markenzeichen werden.

Mit geplanten 300 Stationen und 3000 Rädern im Ruhrgebiet könnte dieses Ziel bis 2011 sogar Wirklichkeit werden. „Es wird grundsätzlich in jedem Stadtteilzentrum, in dem gehäuft Geschäfte vorzufinden sind, Metroradruhr-Stationen geben“, sagt Helmut Voß vom Amt für Verkehrswesen und Tiefbau.

Wie viele Räder an den einzelnen Stationen stehen, ist unterschiedlich. Am Ringlokschuppen wird es zehn Räder geben, am Wasserbahnhof 16. „Wir müssen die Entwicklung abwarten. Einige Standorte werden besser laufen als andere, dann kann man die Menge der Räder anpassen“, so Voß.