In der Realschule an der Mellinghofer Straße fließt bald keine Energie mehr ins Leere. Denn einige der Schüler werden in der AG „Schüler-Energieberater“ im Auftrag der Umwelt ausgebildet - zu Energie-Detektiven.

Sie stöpseln Stromfresser aus, drehen Heizungen herunter und schalten Lichter aus. Nach den Sommerferien können sich die Jugendlichen für die AG melden.

„Dabei wollen wir vor allem Hintergrundwissen vermitteln“, sagt Andreas Seifried von der Kreishandwerkerschaft Mülheim-Oberhausen. Dessen Mitglieder kümmern sich um die Leitung der AG und unterrichten die Zehntklässler der Realschule rund ums Thema Energieeinsparung. Den Kursplan wollen die Handwerker gemeinsam mit den Schülern erarbeiten, darauf eingehen, was die Jugendlichen interessiert. 20 Schulstunden haben sie dafür angesetzt.

Unterrichtet werden die Zehntklässler aber nicht nur in der Schule, sondern in den Betrieben der Kreishandwerkerschaft, in denen sie selbst mit anpacken dürfen. Für den Kurs wird es auch auf einen Ausflug nach Dortmund gehen: In den Schulungsräumen der Thermotechnik-Firma Junkers können sie unter Laborbedingungen testen, wie Heizungssysteme funktionieren und energiesparend eingesetzt werden.

„Gerade beim Thema Klimaschutz ist es wichtig, die Zusammenhänge zu verstehen und zu wissen, wie Energien gewonnen und verbraucht werden“, erklärt Andreas Seifried. Gleichzeitig wollen sie den Schülern neue Berufswege aufzeigen, potenzielle Lehrlinge gewinnen. Am Ende bekommen die Jugendlichen ein Zertifikat, das sie als Schüler-Energieberater ausweist. „Ein Pluspunkt für spätere Bewerbungen.“

Fachlich unterstützt wird das Projekt durch den Energieversorger Medl und die Klimainitiative der Stadt, deren Bewerbung um den Titel Innovation-City Ruhr bereits in der zweiten Phase steckt. Das Ziel: Die Einsparung von 50 Prozent Co2 bis zum Jahr 2020. Auf dem Weg dorthin gilt es zu zeigen, dass sich auch Bürger für die Energieeinsparung einsetzen. Klimabewusst zeigt sich die Realschule schon seit Jahren. „Wir nehmen bereits am Energiesparprojekt 30/40/30 teil“, erklärt Schulleiterin Judith Koch.