Mülheim. .

Auf der Freilichtbühne an der Dimbeck traten am Samstag 400 Jugendliche aus vier Nationen auf - bei der Abschlussveranstaltung internationalen Musik-Tanz-Theaterprojekts „Interfaces“, das Teil der Kulturhauptstadt 2010 ist.

Dicht gedrängt sitzen die Jugendlichen auf der Freilichtbühne nebeneinander auf bunten Holzkisten und trommeln darauf ein rhythmisches Musikstück. Cajón heißen diese Trommeln und die jungen Musiker kommen nicht nur aus Mülheim, Duisburg, Oberhausen und Bochum, sondern auch aus Chile, Finnland und Weißrussland.

Zur Abschlussveranstaltung des internationalen Musik-Tanz-Theaterprojekts „Interfaces“, das Teil der Kulturhauptstadt 2010 ist, kamen 400 Jugendliche am Samstag auf der Freilichtbühne zusammen. Zwei Jahre lang haben sie geprobt, brachten viele eigene Ideen ein und entwickelten so ein Festival, das zur Schnittstelle zwischen Jugendkulturen und Ländern wurde.

„Die Schüler zeigen zum einen etwas aus ihrer Region, ihrem Land, und zum anderen haben sie auch gemeinsame Stücke entwickelt. Das Orchester der Gesamtschule Saarn tritt etwa mit den Chilenen gemeinsam auf“, erklärt Annegret Keller-Steegmann, Organisatorin des Festivals in der Freilichtbühne.

Wie eine kleine Ballerina

Mit wehenden roten Trachten wirbeln Jugendliche aus Weißrussland über die Bühne, zeigen einen traditionellen Tanz. Währenddessen schwebt Traumtänzerin Anika aus Mülheim über die blauen Matten neben der kleinen Bühne. Wie eine kleine Ballerina sieht sie aus und erntet begeisterten Applaus. Auf der großen Bühne wird umgebaut. Zwei Mädchen treten an die Mikrofone, singen ein Lied von Alicia Keys und machen mit ihren Stimmen der Popsängerin Konkurrenz. Die Scheinwerfer tauchen sie in buntes Licht. Die Hitze stört hier niemanden. Die Jugendlichen lachen und performen gemeinsam, als hätten sie nie etwas anderes gemacht.

„Wir kennen uns ja auch schon. Wir waren in Finnland für die Projektvorbereitung. Ich habe zu Hause zwei Chilenen wohnen“, sagt Joke Hohendahl von der Gesamtschule Saarn. Englisch sprechen die Chilenen nicht, aber mit Händen und Füßen und ein bisschen Spanisch könne man sich verständigen. „Wir waren mit ihnen gestern auf der Kirmes. Man will ihnen ja auch etwas bieten“, sagt Farina Reick, ebenfalls von der Gesamtschule Saarn.

„Es gibt gerade ein starkes Interesse der Schüler, als nächstes nach Chile zu fahren“, sagt Keller-Steegmann. Vielleicht klappt es ja. Mit Händen und Füßen und ein bisschen Spanisch.