Der Bau des riesigen Wohnkarrees am William-Shakespeare-Ring sorgt für Unruhe. Um die Anwohner über die weiteren Schritte zu informieren, luden nun Bauherr Hochtief sowie das Planungsdezernat und NRW Urban, die ehemaligen LEG, ins Café Schwager ein.

Ruhig und idyllisch, so wohnte es sich bisher am Witthausbusch. Die Natur vor der Tür – ideal für Kinder, die den nahen Kindergarten und die Schule besuchen, für ihre Eltern und auch für Senioren, die hier einen Komplex für „Lebenswertes Wohnen im Alter” bewohnen.

Doch seit der Bauriese Hochtief am William-Shakespeare-Ring am Nordriegel des geplanten Wohngebäudes baut, herrscht Unruhe in den umliegenden Straßen. Um die Anwohner über die weiteren geplanten Schritte zu informieren, luden nun Sonja Paffendorf und Volker Beck von Hochtief sowie Klaus Beisiegel vom Planungsdezernat und Cornel Volk von NRW Urban, der ehemaligen LEG, ins Café Schwager ein. Das Café ist direkter Nachbar des Baugrunds.

Im ersten Bauabschnitt werden hier nun über 30 Wohnungen entstehen, erläuterte Sonja Paffendorf. Das Wohngebäude am Südriegel ist für weitere 20 Wohneinheiten geplant, allerdings besteht hierfür noch keine Baugenehmigung. Paffendorf ist sich aber sicher: „Das wird gebaut, auf jeden Fall.” Zwischen Nord- und Südriegel soll eine kleine Grünfläche entstehen.

Wohl als Friedensangebot gedacht, legte Klaus Beisiegel, Referent von Planungsdezernentin Helga Sander, den Anwohnern wiederholt nahe, im nächsten halben Jahr die dann im Caféhaus ausgehängten Pläne zu studieren und eigene Gestaltungsvorschläge für die Freifläche anzubringen. „Wir werden uns da nach Ihren Vorschlägen richten”, versprach er. Beisiegel zeigte sich generell engagiert, souverän und gut informiert und konnte manche Woge glätten, wenn die Vertreter von Hochtief Unmut produzierten.

Hauptbeschwerdepunkte sind neben dem intensiven Schwerlastverkehr in den kleinen Straßen die Gefährdung für die vielen kleinen Kinder des Wohngebiets durch die teilweise zu schnell verkehrenden Lkw oder eine zum Teil nicht ausreichende Baustellensicherung. Hier versprach Hochtief-Bauleiter Volker Beck umgehend Verbesserungen. Manche Anwohner fürchten zudem um die Fundamente ihrer Häuser, da die Gebäude ursprünglich nicht auf monatelangen Baustellenverkehr ausgerichtet sind. „Wir würden das gern anders regeln”, so Sonja Paffendorf, „aber es gibt eben leider keine Alternative.” Die Baufirma will für die Behebung entstandener Schäden sorgen.

Wo die Baustellensicherung teilweise als noch nicht ausreichend empfunden wird, ist sie anderen Anwohnern zu strikt: Sie kommen wegen des Bauzaunes nämlich nicht mehr durch die Hinterpforten ihrer Gärten. „Es wäre schön, wenn man den Zaun so verrücken könnte, dass man zumindest wieder mit dem Fahrrad da durch kommt”, forderte einer.

Auch wenn der erste Teil des Wohngebäudes im Herbst nächsten Jahres steht, wird das viele Anwohner nicht erfreuen: Manche Bewohner der Liverpoolstraße blicken dann aus dem Fenster direkt auf die neu errichtete Hauswand. „Das hätte man von vornherein im Bebauungsplan einsehen können”, so Beisiegel.

Viele Anwohner ließen sich nicht beschwichtigen und verließen die Versammlung frühzeitig. Friede wurde am Witthausbusch nicht geschlossen.