Mülheim. .
Ausgerechnet jetzt. 30 Grad im Schatten – und Mülheim muss wiederholt das zentrale Schwimmbad, das Südbad, für einige Tage schließen: Es fehlen Rettungskräfte. Seit Wochen ist die Sportbehörde auf der Suche. Doch der Markt ist leergefegt.
Zum wiederholten Mal muss die Stadt Mülheim dieser Tage ihr zentrales Schwimmbad, das Südbad, schließen. Es fehlt an Personal, um einen sicheren Badebetrieb zu gewährleisten. Das ist bitter, denn die Stadt ist im Vergleich zu anderen Kommunen mit Wasserflächen nicht gerade üppig ausgestattet, im Gegenteil, wie ein Gutachten aufzeigt. Es ist das zweite Mal bereits in dieser sommerlichen Hitzeperiode, dass sich der Mülheimer Sport-Service nicht anders zu helfen weiß. „Uns fehlen einfach Rettungskräfte“, sagt Abteilungsleiter Peter Edlich.
Seit Wochen ist die Sportbehörde auf der Suche. Doch es suchen andere Städte auch, und „der Markt ist leergefegt“. Hatte Mülheim in den früheren Jahren etwa 15 zusätzliche Rettungskräfte für die Sommersaison verpflichtet, so sind es in diesem Jahr lediglich fünf. Auf mehr hatte man bewusst verzichtet. „Wir wollten keine zusätzlichen Kosten produzieren.“ Geplant war, die Kräfte vom Friedrich-Wennmann-Bad umzusetzen, so Edlich.
Erhebliche Mängel
Im Wennmann-Bad sollten nämlich längst Bauarbeiter statt Badegäste herumlaufen, es gibt dort erhebliche Mängel. Doch die Verwaltungsspitze setzte die Sanierung aus, weil bis vor wenigen Tagen nicht klar war, ob die Politik das Bad in Heißen im Zuge der Sparmaßnahmen nicht ganz aufgeben möchte. Also tauchten dort weiterhin Badegäste auf und aus der Versetzung der Aufsichtskräfte wurde nichts.
Das Wennmann-Bad und das Naturbad in Styrum sollen aber jetzt auf jeden Fall geöffnet bleiben, wobei der Bedarf an Rettungskräften im Naturbad sehr hoch ist. „Wenn wir dort 2500 Gäste haben, benötigen wir fünf Rettungskräfte.“
In der Regel greifen die Städte gerne auf Sportstudenten zurück, die die Voraussetzungen – mindestens 18 Jahre alt und das silberne DLRG-Abzeichen – erfüllen. Doch auch in den Kreisen wurden die Mülheimer nicht fündig. So könnte es nicht das letzte Mal gewesen sein, dass das große Südbad gerade dann dicht machen muss, wenn das Thermometer Schwimmbad-Wetter anzeigt.