Zum achten Mal wird ein Mülheimer Unternehmen offiziell als „Familienfreundlicher Betrieb“ ausgezeichnet. Diesmal geht der Titel an die Elomech Elektroanlagen GmbH.

Die 1972 gegründete Firma, die laut Eigendarstellung „innovativ, mittelständisch, inhabergeführt“ ist, beschäftigt an ihrem Hauptsitz in Mülheim rund 220 Mitarbeiter. Die weitaus meisten seien im technischen Bereich tätig, etwa 55 im kaufmännischen, erklärt Pressesprecherin Delia Blömer. Hinzu kommen etwa 80 Beschäftigte am zweiten Standort in Stuttgart.

Vergeben wird die Auszeichnung vom breit aufgestellten Mülheimer Bündnis für Familie. Dessen Wahl fiel aus verschiedenen Gründen auf Elomech: So wegen der Tatsache, dass „seit langem die sogenannte Vertrauensarbeitszeit praktiziert“ werde, die Mitarbeiter/innen „den Spagat zwischen dem Beruf und den familiären Herausforderungen erleichtert“.

Bei ihnen gebe es keine Zeiterfassung, erklärt die Firmensprecherin, keine Stechuhr, „und das funktioniert“. Zum Gütesiegel „Familienfreundlicher Betrieb“ trugen aber noch weitere Aspekte bei, darunter das Beratungsangebot der Personalabteilung bei vielen rechtlichen Fragen, die etwa auch Kindergeld, Elternzeit, etc. betreffen. Und: Wer viel am Schreibtisch sitzt, kann auf Firmenkosten an einer Rückenschule teilnehmen.

Schließlich wird das „besondere Wiedereinstiegsprogramm“ hervorgehoben für „Mütter, die sich eine Zeitlang ihrem Kind ganz widmen wollen“. Delia Blömer kennt dies aus eigener Erfahrung: Sie hat zwei Kinder und zwei volle Bürotage pro Woche. „Wir finden flexible, ganz individuelle Lösungen“, meint sie. Wer zwischenzeitlich pausiert, müsse keine Angst haben um den Arbeitsplatz. Stellen würden frei gehalten, und wenn jemand später wieder in Vollzeit einsteigen möchte, „ist das für uns selbstverständlich“.

Allerdings betrifft dies bislang ausschließlich die vergleichsweise wenigen Frauen, die bei Elomech in Mülheim arbeiten („etwa 20, wenn es hochkommt“). Einen Vater, der zugunsten der Kinderbetreuung auf einen Teil seiner Arbeitszeit verzichtet, sucht man auch in diesem „Familienfreundlichen Unternehmen“ bislang vergeblich.