Die Schließung der Stadtteilbibliotheken ist nur eine von fast 200 Sparvorschlägen des Verwaltungsvorstandes, doch für die Schüler der Styrumer Willy-Brandt-Gesamtschule und des Gymnasiums Heißen ist er ein besonders wichtiger.
Fast 1700 Unterschriften haben sie für den Erhalt der Bibliotheken vor Ort gesammelt. Gestern wurden diese Unterschriften Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld übergeben.
Gerne habe die Oberbürgermeisterin die gesammelten Unterschriften der Schüler entgegengenommen. Sie würden genauso in die Entscheidungsfindung einbezogen wie alle anderen Bürgerbeteiligungen auch, so Stadtsprecher Volker Wiebels. Die Verwaltung habe jedoch nur Vorschläge gemacht; am Ende müsse die Politik entscheiden.
Ähnlich wie beim gesamten Sparkonzept ist bezüglich der Stadtteilbibliotheken noch keine Vorentscheidung gefallen. Insgesamt veranschlagte die Verwaltung das Einsparpotenzial durch die Schließung mit 1,85 Millionen Euro bis 2014. Zusätzlich könnten ab 2013 fast 200 000 Euro durch einen Verzicht auf den Bücherbus gespart werden.
Für die CDU-Fraktion käme eine Schließung der Ableger in den Stadtteilen nicht in Frage, erklärte deren Vorsitzender Wolfgang Michels. Mit einer Abschaffung des Busses könne man hingegen leben. Sparen wolle man vor allem durch eine stärkere Einbindung Ehrenamtlicher vor Ort.
Auch die SPD-Fraktion wünsche sich eine Erhaltung der Filialen, teilte die kulturpolitische Sprecherin Margarete Wietelmann mit. Wirklich festlegen wolle man sich jedoch erst nach Vorlage des Betriebssicherungskonzeptes durch den Kulturbetrieb.
Sowohl für die Grünen als auch für die MBI kommt eine Schließung nicht in Frage. Die Grünen schlossen jüngst jegliche radikale Einsparungen im Bildungsbereich aus und die MBI befindet: „Die Schließung bringt wenig, zerstört aber viel.“ Für die FDP käme eine alternative Organisation, zum Beispiel durch die Zusammenarbeit mit nicht-städtischen Trägern, in Frage. Anders als bei der CDU könnten sich die Liberalen hingegen eine stärkere Nutzung des Bücherbusses vorstellen, falls dieser effizienter sei, erklärte ihr kulturpolitischer Sprecher Werner Seeger.