Werden weiterhin kleine Düsenjets am Flughafen in Mülheim aufsteigen und landen? Die VHM Schul- und Charterflug GmbH will nicht so schnell aufgeben und legt Einspruch gegen das Urteil des Verwaltungsgerichtes Düsseldorf ein.

Man werde in die nächste Instanz gehen, vor das Oberverwaltungsgericht, kündigte ein Sprecher des Unternehmens an. Es gehe hier schließlich nicht nur um das Interesse eines einzelnen Anwohners, sondern um wirtschaftliche Interessen in einer Region und um viele Arbeitsplätze, die bedroht seien.

Zehn Wochen ist es her, dass das Verwaltungsgericht Düsseldorf die Starts und Landungen mit der kleinen Düse am Flughafen Mülheim für rechtswidrig erklärt hatte. Der Richter gab damals einem Anwohner Recht, der gegen die Bezirksregierung geklagt hatte, weil diese immer wieder Ausnahmegenehmigungen erteilt hatte. Die kleine Düse verstoße gegen die Betriebsgenehmigung aus dem Jahr 1980, hieß es.

Reiner Eismann, Geschäftsführer des Flughafens, gibt die Hoffnung nicht auf, das Areal zu einem kleinen Business--Flughafen zu entwickeln. Bliebe das Urteil bestehen, so wären seine Vorstellungen von rund 5000 Starts und Landungen im Jahr mit der kleinen Düse ein für allemal dahin. Die VHM mit ihren drei Maschinen ging von 100 Starts sowie Landungen aus, blieb aber darunter. Und auch die Sondergenehmigungen durch die Bezirksregierung für zwingend erforderliche Flugbewegungen seien nach dem Urteil spürbar weniger geworden, so Eismann. Die einzige Möglichkeit, die Zuschüsse zum Flughafen für die Städte Essen und Mülheim zu reduzieren, sieht er darin, gerade jenes Flugsegment der kleinen Düse auszubauen. Die Stadt zahlt jährlich rund 250 000 Euro.

Der Zuschuss werde steigen, warnt der Sprecher des Netzwerkes gegen Fluglärm und Aufsichtsratsmitglied Waldemar Nowack. Er verweist auf Erfahrungen an anderen Orten: „Die Erhöhung der Flugbewegungen bedeutet keineswegs, dass die Kosten sinken.“ Nowack signalisiert Richtung Politik (CDU), die im Rahmen der Spardebatte über höhere Landegebühren nachdenkt: „Die preiswerteste Variante für die Stadt ist der Ausstieg aus dem Flughafen-Geschäft.“ Statt dessen schlägt die Initiative die Entwicklung des Gebietes zum Technologiepark vor.