Kulturstaatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff appellierte beim Besuch in der Alten Post für den Erhalt des Kunstmuseums: Auch in einer finanziellen Krise dürften Traditionen nicht einfach über Bord geworfen werden.
Die romantischen Klänge der Musikschülerinnen Daniela Grothe und Kirsten Penkalla waren viel zu harmonisch für die Misstöne, die Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff anschlug. „Ein Haus mit solch einer Sammlung und Geschichte, in einem erst vor 16 Jahren eingeweihten wunderbaren Gebäude, ein solches von Bürgern beschenktes Museum schließt man nicht!“, appellierte der Kulturstaatssekretär des Landes NRW für den Erhalt des Kunstmuseums. Da brandete der erste Applaus auf. Voll war es im Foyer der Alten Post bei der Eröffnung der Jubiläumsausstellung zum 100 + 1 Geburtstag des Kunstmuseums.
Es sei Aufgabe der Bundes- und der Landesregierung, die Finanzkrise zu bewältigen, so Grosse-Brockhoff. Aber: In einer solchen Krise dürften Traditionen nicht einfach über Bord geworfen werden. Die Krise sei nicht zu bewältigen, indem man die Orte der kreativen Quellen und Innovationskraft schließe. Beim Museum handele es sich nicht um königliche oder fürstliche Sammlungen eines Herrschers, „sondern es ist die Wunderkammer der Bürgerinnen und Bürger“. Mit Blick auf die städtische Sammlung und die von Nobelpreisträger Karl Ziegler sowie andere Schenkungen und das Engagement vieler Bürger: In diesem bürgerschaftlichen Geist sei es geradezu eine „Pflicht, das Museum zu erhalten“.
Von der neuen Landesregierung forderte er, dass jedem Kind in dieser Stadt mehrmals während der gesamten Schulzeit das Erlebnis der Kunst im Original ermöglicht werde.