1000 Quadratmeter klingt erst einmal mächtig viel – doch den dreizehn Mülheimer Karnevalsgesellschaften wurde es zu eng in ihrem bisherigen Quartier an der Hafenstraße.

Zumindest zum Bauen der prächtigen Karnevalswagen, die an Rosenmontag alljährlich für Begeisterung sorgen sollen. Heiner Jansen vom Hauptausschuss Groß-Mülheimer Karneval deutet auf die betagte Holzkonstruktion, durch deren Ritzen Wind und Feuchtigkeit reichlich eindringen können. Sowohl die Wagen als auch die engagierten Wagenbauer brauchten also über kurz oder lang einen Ort, an dem sie „trocken und nicht frierend“, so Jansen augenzwinkernd, ihrer Passion nachgehen können.

Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2000 träumte Heiner Jansen von einer neuen Halle für die Karnevalisten, nach viel Planung und vielen Rückschlägen kann er diesen nun endlich in Erfüllung gehen sehen: Dank tatkräftiger Unterstützung von verschiedenen Seiten steht bereits das Stahlgerüst des 400 Quadratmeter großen Anbaus, der direkt neben der alten Wagenbauhalle errichtet wird. Ist er fertig, wird die altgediente Halle „restauriert, also von außen verkleidet, damit sie absolut dicht ist“, erklärt Jansen. „Gott sei Dank, dass wir endlich mal ‘nen festen Platz haben“, freut sich Wagenbauleiter Teo Kuhns. „Das löst natürlich bei den Wagenbauern Freude aus.“

Finanziert wurde das Großprojekt ohne jegliche Unterstützung von Seiten des Landes: Die finanziellen Mittel haben die Karnevalsgesellschaften durch Spenden und Eintrittsgelder lange zusammengespart. Neben Förderung durch die Ehrensenatoren stellen einige Karnevalisten aber auch hilfsbereit ihre Dienste zur Verfügung: „Ex-Prinz“ Markus Uferkamp sorgt für den Gerüstbau, Uwe List von der Mülheimer Firma „concept“ unterstützt bei der Bedachung. Frank Buchwald vom Immobilienservice der Stadt sorgte dafür, dass die Karnevalisten einen Pachtvertrag über die nächsten 20 Jahre abschließen konnten. „Das Brauchtum Karneval ist etwas, das der Stadt nutzt“, so Buchwald. „Wenn man bedenkt, wie viele Zuschauer zu den Veranstaltungen des Mülheimer Karnevals kommen ...“ Dank der guten Zusammenarbeit könne man nun „viel intensiver und kreativer“ werkeln, freut sich Heiner Jansen. „Meine Nachfolger können 20 Jahre in Ruhe bauen. Damit habe ich mein Ziel erreicht.“

Im September gibt es dann ein großes Einweihungsfest.