Mit ihren 58 Jahren stellt sich Edith Holzmann als neue Leiterin der Stadtbibliothek einer Herausforderung: „Aber eigentlich mache ich, was ich die ganzen Jahre vorher schon getan habe, bis zum Arbeitsende weiter.“
Die Zeit, in der sie Chefin im Medienhaus ist, ist für Edith Holzmann überschaubar: Ende des Jahres geht sie in Altersteilzeit.
Die letzten Monate waren nicht leicht und die kommenden werden noch schwieriger: „Sparen, ohne dabei die Strukturen zu zerschlagen“ hat sie sich vorgenommen, „aber es muss ja sein“. Seit Klaus-Peter Böttger die Stadtbibliothek im Oktober vergangenen Jahres verlassen hat, führte sie das Medienhaus zunächst kommissarisch. „Sofort danach ging die Debatte um die Haushaltskonsolidierung los.“
Nachdem die Stadtbibliothek ins Medienhaus und damit mehr ins Zentrum von Mülheim gerückt ist, hat die Bücherei einen starken Aufwind erfahren. Und wenn Edith im letzten halben Jahr durch den Umzug und die Neustrukturierung in Teams schon so einige Probleme gestemmt hat, hat sie jetzt das Betriebssicherungskonzept vor Augen. „Die Sparsumme ist nur noch mit eigenen Ideen zu erbringen“. Auf jeden Fall will sie versuchen, „die vier Zweigstellen der Stadtbibliothek zu erhalten“. Mit dem Bücherbus sei das eine andere Sache. „Der ist alt und ich weiß nicht, ob Geld für einen neuen da ist.“ Dabei setzt Holzmann auf ihre Erfahrung. Seit 30 Jahren arbeitet sie in der Stadtbibliothek, wurde 2006 stellvertretende Leiterin. Mit Spaß an der Sache ist sie dabei – wenn nur die Einsparungen nicht wären.