Mülheim. .

Vorausschauende Arbeitnehmer haben sich für die WM Urlaub genommen. Alle anderen haben am Freitag ein Problem: Das deutsche Team tritt um 13.30 Uhr gegen Serbien an – mitten in der Arbeitszeit.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt zeigte Verständnis für die Nöte fußballverrückter Erwerbstätiger: „Ich bin zuversichtlich, dass die Arbeitgeber unter Berücksichtigung der betrieblichen Gegebenheiten flexibel reagieren und gemeinsam mit ihren Belegschaften individuelle Lösungen finden“, wird er zitiert. Wie sieht’s in Mülheim aus?


Krankenhäuser
: In der Cafeteria des St. Marien Hospitals steht ein 1,10 m großer Bildschirm, berichtet Pressesprecherin Lilo Bombitzki, „dort können alle Mitarbeiter in den Pausen, oder wenn es die Dienstzeiten zulassen, das Spiel sehen.“ Auf ein Viertel- oder Halbfinale mit deutscher Beteiligung ist man vorbereitet: „Dann bauen wir den Beamer und die Großleinwand auf.“ Nebenan im Ev. Krankenhaus wird das Große Kasino zur Fanmeile. Damit Patienten, Mitarbeiter, Besucher kein Deutschlandspiel verpassen, werden der Einzug ins Achtelfinale sowie alle weiteren Spiele der Löw-Elf auf großer Leinwand übertragen.

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Stadtverwaltung
: Etliche werden zu Hause TV gucken können: Für die Mitarbeiter gilt Gleitzeit von 6 bis 20 Uhr. Doch nicht überall, schränkt Stadtsprecher Volker Wiebels ein. Wo Publikum verkehrt, wird weiter gearbeitet. Etwa in der Bürgeragentur und im Kommunikations-Center bis 18 Uhr, am Info-Tresen im Technischen Rathaus bis 16 Uhr. Im Bürgeramt enden die Publikumszeiten zwar um 13 Uhr, aber die noch wartenden Kunden werden bedient – auch, wenn dann in Port Elizabeth schon angestoßen wird. Wer Dienst hat, muss mit Kollegen tauschen, oder guckt eben nicht in die Röhre: Arbeitsrechtlich sei fernsehen im Dienst nicht gestattet, betont Wiebels: „Dienst ist Dienst – Fußball ist Fußball.“

Unternehmen:
Wenn die Schalterzeiten erst um 14 Uhr enden, können bei der Sparkasse am Berliner Platz nicht alle pünktlich vor dem Fernseher sitzen. Sprecher Frank Hötzel ist aber guter Dinge, dass die zweite Halbzeit nicht verpasst werden muss. Die „Sportgemeinschaft“ organisiert das Fußballgucken im Gemeinschaftsraum, wofür man ausstempeln muss. „Der Geschäftsbetrieb,“ betont Hötzel, „wird aufrecht erhalten.“

Darauf legt auch Norbert Fischer, Sprecher der Salzgitter Mannesmannröhren-Werke GmbH großen Wert: Wichtig sei vor allem die Aufgabenabwicklung und die Arbeitssicherheit in den Unternehmen. Man werde aber eine Regelung finden, mit der auch die Mitarbeiter zufrieden sind.

Siemens bietet der Belegschaft sowohl am Standort Mellinghofer Straße als auch im Hafen am Freitag die Möglichkeit, in einem TV-Raum das Spiel zu verfolgen, sagt die Sprecherin Kerstin Reuland. Dafür werden allerdings die Arbeitszeitkonten „belastet“.

Darf man Radio hören beim Lenken von Bussen und Bahnen? Keinesfalls, sagt MVG-Sprecher Nils Hoffmann: „Der Kanal muss für Durchsagen frei bleiben.“ Nicht ausschließen will er, dass die MVG-Leitstelle den Spielstand per Funk durchgibt. Man kann sich aber vorstellen, dass sich die Tore auch so im Bus herumsprechen werden...


Feuerwehr
: Die Männer und Frauen der Berufsfeuerwehr haben von 8 bis 8 Uhr Dienst: Eine Schicht dauert 24 Stunden, die die Feuerwehrleute auf der Wache verbringen müssen. Der Dienst setzt sich aus den Einsätzen und dem Arbeitsdienst erklärt Feuerwehrchef Burkhard Klein. Die Leute von der schnellen Truppe haben feste Aufgaben von 8 bis 18 Uhr, danach beginnt die Bereitschaftszeit, in sie sich verfügbar halten müssen. Ist es ruhig in der Stadt, kann man im Aufenthaltsraum auch lesen oder fernsehen.

Die zeitlichen Blöcke darf man verschieben, also auch auf die Zeit der Spiele, so Klein: „Die Ar­beitszeit bleibt aber gleich.“ Doch grau ist alle Theorie: Gibt es Alarm, zählen für die Lebensretter nur noch Sekunden, nicht der Ausgang eines Elfmeterschießens.


Schulen
: Der Unterricht an der Gustav-Heinemann-Schule geht freitags normalerweise bis 15.30 Uhr. Normalerweise. Am 18. Juni gibt es ein „schul­in­ter­nes Public-Viewing“ per Großleinwand im Kommunikationszentrum. Alle 1600 Schüler der Gesamtschule werden aber dort keinen Platz finden. Den Lehrer sei freigestellt, ob sie irgendwo anders mit ihren Klassen das Spiel ansehen, so Elmar Schröer von der Schulleitung. Oder, ob sie statt Müller und Klose lieber Mathe und Kunst durchnehmen...

Krankenhäuser:
In der Cafeteria des St. Marien Hospitals steht ein 1,10 m großer Bildschirm, berichtet Pressesprecherin Lilo Bombitzki, „dort können alle Mitarbeiter in den Pausen, oder wenn es die Dienstzeiten zulassen, das Spiel sehen.“ Auf ein Viertel- oder Halbfinale mit deutscher Beteiligung ist man vorbereitet: „Dann bauen wir den Beamer und die Großleinwand auf.“ Nebenan im Ev. Krankenhaus wird das Große Kasino zur Fanmeile. Damit Patienten, Mitarbeiter, Besucher kein Deutschlandspiel verpassen, werden der Einzug ins Achtelfinale sowie alle weiteren Spiele der Löw-Elf auf großer Leinwand übertragen.

Stadtverwaltung:
Etliche werden zu Hause TV gucken können: Für die Mitarbeiter gilt Gleitzeit von 6 bis 20 Uhr. Doch nicht überall, schränkt Stadtsprecher Volker Wiebels ein. Wo Publikum verkehrt, wird weiter gearbeitet. Etwa in der Bürgeragentur und im Kommunikations-Center bis 18 Uhr, am Info-Tresen im Technischen Rathaus bis 16 Uhr. Im Bürgeramt enden die Publikumszeiten zwar um 13 Uhr, aber die noch wartenden Kunden werden bedient – auch, wenn dann in Port Elizabeth schon angestoßen wird. Wer Dienst hat, muss mit Kollegen tauschen, oder guckt eben nicht in die Röhre: Arbeitsrechtlich sei fernsehen im Dienst nicht gestattet, betont Wiebels: „Dienst ist Dienst – Fußball ist Fußball.“

Unternehmen:
Wenn die Schalterzeiten erst um 14 Uhr enden, können bei der Sparkasse am Berliner Platz nicht alle pünktlich vor dem Fernseher sitzen. Sprecher Frank Hötzel ist aber guter Dinge, dass die zweite Halbzeit nicht verpasst werden muss. Die „Sportgemeinschaft“ organisiert das Fußballgucken im Gemeinschaftsraum, wofür man ausstempeln muss. „Der Geschäftsbetrieb,“ betont Hötzel, „wird aufrecht erhalten.“

Darauf legt auch Norbert Fischer, Sprecher der Salzgitter Mannesmannröhren-Werke GmbH großen Wert: Wichtig sei vor allem die Aufgabenabwicklung und die Arbeitssicherheit in den Unternehmen. Man werde aber eine Regelung finden, mit der auch die Mitarbeiter zufrieden sind.

Siemens bietet der Belegschaft sowohl am Standort Mellinghofer Straße als auch im Hafen am Freitag die Möglichkeit, in einem TV-Raum das Spiel zu verfolgen, sagt die Sprecherin Kerstin Reuland. Dafür werden allerdings die Arbeitszeitkonten „belastet“.

Darf man Radio hören beim Lenken von Bussen und Bahnen? Keinesfalls, sagt MVG-Sprecher Nils Hoffmann: „Der Kanal muss für Durchsagen frei bleiben.“ Nicht ausschließen will er, dass die MVG-Leitstelle den Spielstand per Funk durchgibt. Man kann sich aber vorstellen, dass sich die Tore auch so im Bus herumsprechen werden...


Feuerwehr:
Die Männer und Frauen der Berufsfeuerwehr haben von 8 bis 8 Uhr Dienst: Eine Schicht dauert 24 Stunden, die die Feuerwehrleute auf der Wache verbringen müssen. Der Dienst setzt sich aus den Einsätzen und dem Arbeitsdienst erklärt Feuerwehrchef Burkhard Klein. Die Leute von der schnellen Truppe haben feste Aufgaben von 8 bis 18 Uhr, danach beginnt die Bereitschaftszeit, in sie sich verfügbar halten müssen. Ist es ruhig in der Stadt, kann man im Aufenthaltsraum auch lesen oder fernsehen. Die zeitlichen Blöcke darf man verschieben, also auch auf die Zeit der Spiele, so Klein: „Die Ar­beitszeit bleibt aber gleich.“ Doch grau ist alle Theorie: Gibt es Alarm, zählen für die Lebensretter nur noch Sekunden, nicht der Ausgang eines Elfmeterschießens.


Schulen
Der Unterricht an der Gustav-Heinemann-Schule geht freitags normalerweise bis 15.30 Uhr. Normalerweise. Am 18. Juni gibt es ein „schul­in­ter­nes Public-Viewing“ per Großleinwand im Kommunikationszentrum. Alle 1600 Schüler der Gesamtschule werden aber dort keinen Platz finden. Den Lehrer sei freigestellt, ob sie irgendwo anders mit ihren Klassen das Spiel ansehen, so Elmar Schröer von der Schulleitung. Oder, ob sie statt Müller und Klose lieber Mathe und Kunst durchnehmen...