Den Fans alter Karossen wurden am Wochenende in der Alten Dreherei am Schloß Broich einige schöne Schaustücke geboten. Viele Besucher waren extra für die Oldtimer nach Mülheim gekommen.

Den bisherigen Besucherandrang „fand ich sehr schön“, so Sabine Menke, die am Eingangstor der Alten Dreherei beim Eintritt für das Oldtimertreffen kassieren half.

Der Preis war moderat gestaltet: Für 3 Euro gab es konnte man 60 bis 100 Fahrzeuge unterschiedlichster Art betrachten. Und viele Mülheimer, aber auch Oldtimer-Fans aus dem ganzen Land, nutzten die Gelegenheit. Zwischen fachkundige Kenner mischten sich dabei auch Familien und so mancher erblickte plötzlich einen alten Bekannten wieder: „Genau so einen habe ich in meiner Studentenzeit gefahren“, rief zum Beispiel eine Besucherin aus – und blieb vor einem kleinen VW Golf stehen.

Der gehörte sicherlich zu den jüngsten Vertretern – und auch zu den bescheidensten: Links und rechts glänzten Karossen wie ein Jaguar, ein gepflegter Daimler aus den Sechzigern, ein Opel Rekord, diverse Porsches in verschiedenen Ausführungen oder gar ein Austin Healey Sprite in Englisch-Grün in der Sonne.

So mancher bekam da plötzlich einen verträumten Blick. Die Besucher waren sichtlich angetan, auch wenn Kenner Dieter Schmitz bemerkte: „Ich war vor drei Wochen in Essen auf der Autoshow, und da war wesentlich mehr los. Da ging’s aber mehr um LKW, hier stehen ja eher die PKW im Mittelpunkt“.

Nicht nur: Auf dem Hof der Alten Dreherei fanden sich auch größere Kaliber: Alte Trucks und Feuerwehrfahrzeuge. Besonders beeindruckend: Die dicken „Brummer“ von Kaelble und Borgward. Aber auch der gute alte VW-Bus ließ sich hier finden, sowie betagte aber liebevoll in Schuss gehaltene Traktoren wie das „Dieselross“ von Fendt.

Peter Brans und Manfred Müller schwelgten in Erinnerungen: „Wir haben selber mal mit so etwas gearbeitet,“ berichtet Brans – und Manfred Müller ist besonders angetan „vom Alter und der gepflegten Technik der Fahrzeuge“. Dazu käme außerdem „natürlich die Erinnerung“.

Peter Brans hatte noch großes Lob übrig für die Oldtimer-Bastler: „Die bekommen dafür keinerlei Zuschüsse, das machen die ja alles aus ihrem eigenen Geldbeutel“. Aber das tun diese offensichtlich gerne.

Auch die Erlöse dieses Wochenendes gingen an das „Haus der Vereine“, das das Gebäude der Alten Dreherei nutzt und erhalten möchte. Der mächtige Bau bietet eine beeindruckende Kulisse für diese Veranstaltung, im Inneren stellt sich der Veranstalter vor: Der Verein „Eisenbahnfreunde Mülheim“. Außerdem gibt es diverse Ersatzteile zu kaufen und alte Bücher, Platten und Videokassetten zum Mitnehmen – umsonst, gebeten wurde allerdings um eine Spende für die Alte Dreherei.

Für das leibliche Wohl der Besucher sorgten Stände mit Bratwürsten, Crêpes oder selbst gebackenem Brot. Hier stand auch Walther Gloth und ließ seinen Blick über die glänzend polierten Fahrzeuge schweifen. Ihm gefällt das Oldtimertreffen ausgezeichnet. „Ich bin das erste Mal hier“, sagt er. „Ich wollte ja eigentlich schon letztes Jahr kommen, aber da war ja leider das Wetter so schlecht.“.

Auf die Frage nach seiner Lieblingskarosse am heutigen Tag sagt er: „Eigentlich mag ich ja lieber alte Mopeds“, weist dann aber doch auf einen feuerroten Opel Commodore – und hat ein Strahlen in den Augen.