Weil das Forum-Parkhaus gleich auf mehreren Decks saniert wird, führt ein kurvenreiches Leitsystem bis in die oberste Etage. Die Arbeiten pausieren zum Weihnachtsgeschäft, werden danach aber noch bis Oktober 2010 fortgesetzt

Auf der Website des Forums findet man schon einmal keinen Hinweis auf die derzeitigen Umbaumaßnahmen im Parkhaus. Dass bei der Suche nach einem Parkplatz augenblicklich aber mit Beeinträchtigungen zu rechnen ist, darauf weist zumindest ein Schild an der Einfahrt hin.

„Zu wenig Information”, macht sich ein Herr am Kassenautomat dennoch Luft: Kürzlich sei er durch die abgesperrte sechste und siebte Etage bis hinauf in die zehnte und dann wieder runter gefahren, ohne einen Platz gefunden zu haben. „Dafür sollte ich beim Rausfahren auch noch bezahlen”, ärgert er sich, „dabei hätte man das schon unten anzeigen müssen.”

Allmähliche Korrosion

Seit Juni windet sich zu den täglichen Stoßzeiten eine kleine Blechlawine im Schneckentempo durch die engen Parkhausserpentinen, erwischt jemand eine Bucht, gibt es Rückstau beim Einrangieren. Aus 850 freien Plätzen sind nun rund 700 geworden, denn wegen allmählicher Korrosion durch Salzwasser ist das über 30 Jahre alte Gebäude in Mitleidenschaft gezogen. Für die Sanierungsarbeiten müssen jedoch stets zwei Decks gesperrt werden. „Der Boden muss an vielen Stellen abgetragen, Drainagen gelegt und schließlich muss der Boden wieder aufgetragen und versiegelt werden”, sagt Volker Groll, der die Maßnahmen leitet. Zwei Mio Euro wird die Sanierung kosten.

Derzeit hat man die Etagen 7B, 6A und 6B erreicht. Ab dort muss ein Fahrer eine folgenreiche Entscheidung fällen: nach links wieder runter oder nach rechts weiter hoch. Danach wird die Strecke so verschlungen wie eine „Brezn” auf dem Oktoberfest, nur dass der Gaudi auf der Strecke bleibt: Baugitter führen durch diese Ebenen und trennen die Auf- von den Absteigern. Denn die Bauweise – ohne getrennte Spindeln für den Ein- und Ausfahrtsverkehr – führt dazu, dass sich beide Wege kreuzen. Ist es oben voll, beginnt der Abstieg. Eine Ampel regelt, wann man sich in den Fluss nach unten einreihen kann – Wartezeit drei Minuten, 2.59, 2.58, 2.57 . . . Mancher kommt erst gar nicht so weit und dreht vorher entnervt um, andere haben das neue Lei(d)tsystem nicht verstanden: „Viele nutzen die oberen Decks noch nicht”, so Center-Manager Wolfgang Pins, „es gibt da eine Hemmschwelle.”

Deutlich länger brauchen die täglich rund 3000 Besucher, „15 Minuten kam ich zu spät zum Termin”, erzählt ein Geschäftsmann und meint vielsagend: „Dabei war ich nicht unpünktlich.” – „Es ist Mist, ich weiß. Doch es geht leider nicht anders”, versichert Pins. Oder man hätte schließen müssen. „Wir haben die Anzahl der freien Plätze aus dem Parkleitsystem der Stadt bereits runtergesetzt, damit der Verkehrsfluss im Haus besser laufen kann.”

Vom 13. November bis zum 11. Januar 2010 gibt es ein kurzes Aufatmen: Für das Weihnachtsgeschäft wird das Parken auf allen Decks wieder uneingeschränkt möglich sein. Danach allerdings der Parkhausbesucher bis Ende Oktober 2010 wieder mit Einschränkungen rechnen und seinen Weg durch den Kurven-Parcours finden.