Der Schlagersänger ließ sich nicht lange bitten. Für das Buch-Projekt „100 Geschichten aus dem Königreich Dümpten” gab er breitwillig Auskunft. Zum 100. Jubiläum der Eingemeindung erscheint ein Buch voller Geschichten und Interviews

Schlagersänger Olaf Henning stellte sich den Fragen der Schüler. Er ist einer von 100 Dümptenern, die ihre Geschichte erzählen. Foto: Alexandra Umbach
Schlagersänger Olaf Henning stellte sich den Fragen der Schüler. Er ist einer von 100 Dümptenern, die ihre Geschichte erzählen. Foto: Alexandra Umbach © WAZ FotoPool

„Musik ist mir irgendwie zugeflogen, da hatte ich immer eine Eins”, antwortet Schlagersänger Olaf Henning auf die Frage nach seinem Lieblingsschulfach, gestellt von Florian Nolden und Michelle Pehlke aus der 8a der Gemeinschaftshauptschule Dümpten.

Der aus Funk und Fernsehen bekannte Sänger findet hier zu seinen Wurzeln zurück, auch er besuchte einst die Gemeinschaftshauptschule – und trifft dort prompt auf seine ehemalige Bio-Lehrerin, als er sich in der Aula den Fragen der Schüler stellen will. Michelle ist später zufrieden mit dem Interview: „Ich fand es eigentlich ganz gut. Es war toll, dass er uns so viele Informationen gegeben hat.”

Der Schlagerstar zeigt sich engagiert für seinen langjährigen Wohnort Dümpten, und er ist nicht der einzige: Für das Projekt „100 Geschichten aus dem Königreich Dümpten”, das zum 100. Jubiläum der Eingemeindung des Stadtteils zu einem Buch voller Interviews und Geschichten führen soll, hatten sich am Donnerstagvormittag sechs Persönlichkeiten in der Aula versammelt, die etwas zu erzählen hatten. Darunter der 85-jährige Dr. Wilhelm Knabe, der seinerzeit Die Grünen mitgegründet und den Bau der A 31 quer durch Mülheim verhindert hat, ebenso der langjährige Mannesmann-Mitarbeiter Heinz Geil. Außerdem der Moderator Thorsten Krappa von Radio Mülheim, Volker Niemann von den Johannitern, Frank Abel von der Lebenshilfe oder die 89-jährige Anneliese Leinweber. Diese sechs sind ein Teil der 100 Dümptener, die mit einer Geschichte oder einem Interview im Buch sein werden.

Viele schöne Geschichten

Ins Leben gerufen wurde diese Idee von der „Ur-Dümptenerin” Karin Medenblik-Bruck, der Lehrerin Ursula Kokott von der Gemeinschaftshauptschule und Marlies Rustemeyer vom Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE), die auch Leiterin des ZIEL-Projektes ist, das sich für ehrenamtliche Arbeit an Hauptschulen einsetzt. Die Suche nach Interviewpartnern gestaltete sich einfacher als erwartet: „Die Leute haben sich alle gefreut, wenn wir sie gefragt haben”, berichtet Karin Medenblik-Bruck. „Es sind viele schöne Geschichten entstanden.” Auch Olaf Henning ließ sich nicht lange bitten: „Als Mülheimer und Dümptener bin ich dabei, wenn ich die Zeit habe, bei so was mitzumachen,” sagt der Sänger.

Vor allem, wenn „Kinder einbezogen sind.” Schließlich ist er selbst zweifacher Vater. Er kennt auch Organisatorin Medenblik-Bruch schon lange und findet, sie habe „sowieso immer wahnsinnig gute Ideen”. Außerdem: „Wenn man an Dümpten denkt und das sofort mit Olaf Henning verbindet, dann hab' ich doch alles richtig gemacht! Wäre ich ein Depp, wär' ich wohl gar nicht eingeladen worden.”

Im Anschluss gab der Sänger ein A-cappella-Konzert im Schulhof – inklusive dem Hit „Cowboy und Indianer” („Hol' das Lasso raus”), der durfte nicht fehlen. Die Schüler waren rundum begeistert.