Die Treppenhäuser der Tiefgaragen an der Schloßstraße bekommen gläserne Überdachung – der erste Stahlbau ist schon da. Nach dem Umbau sind sie nicht nur hell und offen, sondern auch mit Kameras und Funk ausgestattet.
Lange Zeit als Schandfleck und Angstraum verrufen, soll nun Licht und Leben in Mülheims unterste Etage einziehen. Die Treppenhäuser der innerstädtischen Tiefgaragen im Bereich Schloßstraße/Synagogenplatz werden bereits seit Oktober saniert, bis April sollen sechs gläserne Einhausungen für die Abgänge folgen. Am Montag kam der erste Rohbau zur Alten Post.
Der Auf- und Abgang vor dem Kunstmuseum soll auch der erste sein, der voraussichtlich Ende Februar seine gläserne Verkleidung bekommt – sie wird auf den Stahlträger aufgesetzt. Alle sechs sollen die Parkenden vor Wind und Wetter schützen und sich gleichzeitig in das gläserne Bild fügen, das der Aufzug am Medienhaus vorgibt.
Nur noch sechs Abgänge zur Tiefgarage wird es ab dem Frühjahr geben, die Zugänge Kohlenkamp-Süd und Löhberg-Nord fallen weg. Ihre Schließung ist der letzte Schritt auf dem Weg aus der „Schmuddelecke”. Er begann mit den Rohbauarbeiten im Herbst und ist beendet, wenn der letzte Glaskasten aufgesetzt ist. Kostenpunkt bis dann: 750 000 Euro, komplett aus dem Konjukturpaket II.
Joachim Exner, Leiter der Betriebe der Stadt, die Eigentümerin der Tiefgarage ist, und Architekt Thomas Dietz Waldow sehen sich gut im Zeitplan. Und wissen um die Wichtigkeit der Sanierung für Mülheims Stadtbild. „Sicher hatten viele bisher kein gutes Gefühl, wenn sie die Treppen hinuntergestiegen sind”, sagt Joachim Exner. „Ab dem Frühjahr muss hier keiner mehr Angst haben.” Die sanierten Treppenhäuser seien nicht nur hell und offen, sondern auch mit Kameras und Funk ausgestattet. Seit Oktober erneuern die Betriebe der Stadt in den Treppenhäusern Wände, Geländer und die Treppen selbst.
„Auf die Zugänge Kohlenkamp-Süd und Löhberg-Nord können wir in Zukunft am ehesten verzichten”, so Exner. Die Kernsanierung der Tiefgarage selbst begann vor einigen Wochen – unabhängig vom Konjukturprogramm. Bis 2013 sind, so Exner, etwa 200 000 Euro jährlich vorgesehen. Zwischen 2005 und 2007 war der Bereich unter dem Synagogenplatz betonsaniert worden. Der Aufzug kam im Mai 2009 dazu. Die Rohbauten für die Eingänge zum Treppenhaus werden nun stückweise geliefert – einer pro Woche. Die Glasbauten sollen laut Architekt ab Ende des Monats in kürzeren Zeitabständen dazukommen.