Die bestellten Kühlschränke sind da, die Sitzmöbel inzwischen geliefert, ebenso die hochwertige Kaffeemaschine. All dies hat Lothar Buss exklusiv in Italien oder Frankreich geordert, und sobald die Handwerker fertig sind, kann er einziehen in sein Essener Domizil.
Doch dieses ist keine Privatwohnung und der überregional bekannte Süßwarenschöpfer auch nicht im Begriff, die Stadt Mülheim zu verlassen. Vielmehr eröffnet Buss an der Rüttenscheider Straße 173 seinen dritten „Chocolate Room” und sagt: „Ich hoffe, dass wir nächste Woche aufmachen können.”
Schon länger beliefert er Essener Firmen und angesagte Cafés mit seinen Kreationen aus Kakao, Zucker, Fett und Phantasie. Nun richtet er „eine Art Schokoladen-Bar” ein: In deren Mittelpunkt stehen siebeneinhalb Meter Theke mit Spezialitäten bestückt, Schokolade, Pralinen, „eventuell auch eine Schoko-Tarte oder -muffins”. Im Ausschank sollen sein: heiße Schokolade mit Aromen von Whisky bis zum Weihnachtsgewürz, aber auch Südweine oder Champagner – „Getränke, die gut zu Schokolade passen”.
Im Sommer, sagt Lothar Buss, sei ihm das 90 qm große Ladenlokal angeboten worden, in dem bis dato italienische Mode verkauft wurde. Es wird der dritte „Chocolate Room” unter seiner Regie sein, vor anderthalb Jahren öffnete Buss eine Niederlassung in Saarn, seit nunmehr vier Jahren bestehen Manufaktur und Hauptsitz in Speldorf.
Für sein Essener Geschäft stellt er neue Leute ein und erklärt nicht ohne Stolz: „Auch in Speldorf haben wir personell aufgestockt.” Insgesamt gebe es im „Chocolate Room” nun 15 Arbeitsplätze. Tendenz steigend, denn auch im Kulturhauptstadtjahr 2010 will sich der rege Chocolatier sein Stück vom großen Kuchen sichern und freut sich schon jetzt über „viele Anfragen”, Events auszustatten und Veranstaltungen zu dekorieren. Dabei gehen die Gestaltungswünsche jedoch eher in traditionelle Richtung: „Ein Förderturm oder Grubenlampen sollen plastisch dargestellt werden”.
Nicht für die Ewigkeit, sondern essbar. Aus Schokolade.