Mülheim. „Stationäre Pflege ist besser ist als ihr Ruf“, heißt es bei der Evangelischen Altenhilfe Mülheim. Was sie dort für Bewohner und Mitarbeiter tun.
Seit 50 Jahren besteht Haus Ruhrgarten in Mülheim, seit 25 Jahren die angeschlossene Tagespflege. Nina Eumann und Marco Warnath, die im Haus Ruhrgarten und im Haus Ruhrblick zusammen mit ca. 90 Pflegekräften durchschnittlich 113 Bewohnerinnen und Bewohner betreuen, wollen zum 50. Geburtstag ihrer Einrichtung vor allem eine Botschaft transportieren: „dass die stationäre Pflege besser ist als ihr Ruf, und dass Altenpflege ein sinnvoller Beruf ist, der Spaß macht“.
Zurzeit werden etwa 70 Prozent der Pflegebedürftigen in Deutschland ambulant und 30 Prozent stationär betreut, wobei nach Angaben der Bundesregierung aktuell etwa 30.000 Pflegekräfte fehlen. Deshalb bietet die Evangelische Altenhilfe Mülheim im Rahmen ihrer Nachwuchsgewinnung auch vermehrt Praktika an, bei denen Berufsstarter, aber auch Quereinsteiger testen können, ob die Arbeit in der stationären Altenpflege für sie infrage kommt.
Mülheimer Pflegekonzept soll in Deutschland Standard werden
„Man braucht vor allem die richtige Einstellung zur Pflege und sollte eine gewisse Resilienz mitbringen“, sagt Pflegedienstleiter Marco Warnath. Und Verwaltungsleiterin Nina Eumann erklärt: „Wir haben mit den Pflegekassen und dem Landschaftsverband Rheinland einen 8,5 Prozent höheren Personalschlüssel vereinbart, um eine therapeutisch-rehabilitative Pflege gewährleisten zu können, die die Lebensqualität der Pflegebedürftigen ebenso steigert wie die Entlastung und Arbeitszufriedenheit der Pflegenden.
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Bis 2026 soll dieses besondere Pflegekonzept der Evangelischen Altenhilfe im Rahmen des wissenschaftlich begleiteten Modellprojektes „SGB-REHA“ gemeinsam mit der AOK Rheinland/Hamburg in zwölf Einrichtungen eingeführt und evaluiert werden. Dies wird vom Gemeinsamen Bundesausschuss finanziert. „Unser Anliegen ist es, dass das Konzept der therapeutischen Pflege mit rehabilitativen Anteilen, wie wir sie praktizieren, in Deutschland als Standardversorgung im Sozialgesetzbuch festgeschrieben wird“, so Warnath und Eumann. „Dies würde die Lebensqualität pflegebedürftiger Menschen erheblich verbessern, den Pflegeberuf attraktiver gestalten und letztendlich dazu beitragen, dem aktuellen Mangel an Pflegefachkräften effektiv zu begegnen.“
Evangelische Altenhilfe Mülheim: Geringe Fluktuation bei den Pflegekräften
Alle Pflegekräfte der Evangelischen Altenhilfe können eine betriebsinterne Gesundheitsförderung in Anspruch nehmen, werden nach Tarif bezahlt und bekommen Weihnachtsgeld. Warnath und Eumann sehen dies als als Gründe dafür, „dass wir unter unseren Pflegefachkräften nur eine sehr geringe Fluktuation haben und deshalb bis heute noch keinen Pflegenotstand ausrufen mussten“.
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