Mülheim. Erleichterung und Freude bei Europipe: Das Mülheimer Unternehmen hat im Zuge des geplanten Baus der Ostsee-Pipeline den erhofften zweiten Großauftrag bekommen. 65 Prozent der 100 000 Großröhren sollen die Mülheimer liefern. Auch andere Firmen profitieren davon.
Erleichterung und Freude bei Europipe: Das Mülheimer Unternehmen hat im Zuge des geplanten Baus der Ostsee-Pipeline neuerlich einen Großauftrag bekommen. Am Freitag gab die Pipeline-Investorin, die Nord Stream AG, bekannt: 65 % der 100 000 Großröhren für den zweiten Strang der Gasleitung sollen in Mülheim produziert werden. Der Auftrag hat ein Volumen von rund 650 Millionen Euro.
Wolfgang Eging, Vorstandsvorsitzender der Salzgitter Mannesmannröhren Werke, die neben der Dillinger Hüttenwerke zu 50 % Anteilseigner an Europipe sind, waren am Freitag noch keine Details zur Auftragsvergabe bekannt. „Wenn es sich so bestätigt”, sagte er der WAZ, „freuen wir uns”. Der Millionen-Deal sei „natürlich wichtig” für den Standort Mülheim. „Das ist ein gutes Signal in schwieriger wirtschaftlicher Zeit”, so Ulrich Dörr (IG Metall).
Mit dem Großauftrag, an dem auch das Grobblech-Walzwerk von Salzgitter Mannesmann zu 50 % profitieren wird, dürfte bei Europipe das Thema Kurzarbeit nicht aktuell werden. So gut verdienen wie beim ersten Los wird Europipe diesmal indes nicht. Schlug seinerzeit für 75 000 Röhren ein Auftragsvolumen von 1,2 Mrd zu Buche, so sind es nun für 65 000 Röhren „nur” 650 Mio Euro. Europipe muss im Angebotspreis einen deutlichen Abschlag in Kauf genommen haben.
Besser als nichts, wird man sich denken. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, hatten Experten damit gerechnet, dass Europipe diesmal nur den Zuschlag für 50 % der Röhren bekommen würde.