Mülheim. Ob der Saarner Deich einem nächsten schweren Hochwasser an Mülheims Ruhr standhält, ist fraglich. Wann endlich ein Sanierungskonzept kommt.
Eine Sanierung des maroden Saarner Deiches an Mülheims Ruhr, der aller Voraussicht nach einem neuerlichen Jahrhunderthochwasser nicht mehr standhalten würde, ist weiter auf die lange Bank geschoben. Die Gründe erläuterte Umweltamtsleiterin Ulrike Bresa jetzt der Bezirkspolitik.
Der Deich entspricht längst nicht mehr dem Stand der Technik, das hatte auch Notmaßnahmen bei den vergangenen Hochwasserereignissen nötig gemacht. Eine Sanierung aber würde mindestens 20 Millionen Euro kosten, der Deichverband seine finanzielle Beteiligung kaum stemmen. Aber selbst die Planung für eine tiefgreifende Sanierung kommt nicht in Gang.
Land NRW plant neue Gelände- und Gewässermodelle für Hochwasserschutz
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Umweltamtsleiterin Ulrike Bresa begründete dies jetzt in der Bezirksvertretung 3 damit, dass das Land NRW nach der Hochwasserkatastrophe von 2021 den Hochwasserschutz ganz neu aufzusetzen gedenke und in diesem Zuge die Gelände- und Gewässermodelle überprüfen wolle. Dazu würden zurzeit verschiedene Modelltechniken eruiert, die sich aufgrund der Wasserspiegellage im Tiefen und Flachen zum Teil deutlich voneinander unterschieden. Beteiligt seien daran die Bezirksregierungen Arnsberg und Düsseldorf, der Ruhrverband und das Fraunhofer Institut.
50 Kilometer der Ruhr im Regierungsbezirk Düsseldorf sowie betroffene Nebenläufe gingen in diese Untersuchungen ein, Erkenntnisse sollten in ein digitales Geländemodell einfließen. All dies werde voraussichtlich bis Ende 2024 dauern. Daran anschließend sei noch ein neues hydraulisches Modell zu entwickeln. Innerhalb der Landesbehörde werde gar noch die Möglichkeit eines gemeinsamen Forschungsprojektes diskutiert, das die Zustimmung des NRW-Umweltministeriums benötige...
Mülheimer Verwaltung hat zwei Mitarbeitende zu Deichverteidigern ausgebildet
Dies alles, so Bresa, werde viel Zeit in Anspruch nehmen. Alle Arbeiten würden wohl erst 2027 abgeschlossen sein. Vorher in die Planung von baulichen Deichschutzmaßnahmen in Saarn einzusteigen, mache keinen Sinn. Man sei auf belastbare Planungsdaten angewiesen. Ohne Planungssicherheit werde die Verwaltung keine Planungen beauftragen, keine Genehmigung beantragen oder Förderbedarf anmelden können. Weiteres Abwarten ist also angesagt. Liege das Landesmodell vor, so Bresa, werde die Stadt ein Hochwasserschutzkonzept in Auftrag geben.
All dem zum Trotz werde ihre Behörde nicht untätig bleiben, so die Umweltamtsleiterin. Zur Deichunterhaltung werde die regelmäßige Mahd fortgesetzt und würden Abflusshindernisse beseitigt, bekannte Schwachstellen würden mit Sandsäcken gesichert, bei Wühltierbefall gegengesteuert. Auch seien inzwischen zwei Mitarbeitende im Umweltamt zu Deichverteidigern ausgebildet worden.
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