Mülheim. Einfach verschwunden ist seit zehn Jahren eine Skulptur des Mülheimer Künstlers Herbert Kühn. Was damals geschah und was nun gefordert wird.
Die Bronzeskulptur „Skalare“ von Herbert Kühn wurde 2014 aus dem Park am Schloß Styrum gestohlen, wahrscheinlich haben sich Metalldiebe an dem Kunstwerk vergriffen. Aufgetaucht ist es leider nie wieder, obwohl die Stadt Mülheim Strafanzeige erstattete und die Polizei um Hinweise aus der Bevölkerung bat. Jetzt – zehn Jahre später – stellt die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung 2 die Frage, ob nicht eine Replik der Plastik hergestellt könne.
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„Wir sind bei der Diskussion über das integrierte Handlungskonzept für Styrum, bei dem ein Schwerpunktthema die Kunst ist, auf die ,Skalare‘-Skulptur zurückgekommen“, erklärt Holger Remming, Fraktionsvorsitzender der SPD in der BV2. Man möchte die Verwaltung gerne damit beauftragen, zu prüfen, „ob eine Wiederaufstellung der Skulptur im Schloßpark Styrum möglich ist“. Dazu solle mit den Hinterbliebenen des Künstlers Herbert Kühn Kontakt aufgenommen werden, um zu eruieren, „ob die Gussformen des Kunstwerks noch existent sind und die Familie mit einer Kopie einverstanden ist“. Sollte dies der Fall sein, soll die Verwaltung im Auftrag der Politik eine Kosteneinschätzung für eine Replik aus Kunststoff oder diebstahlgesichertem Metall erstellen.
Skalare zierten einst einen kleinen Brunnen in der Mülheimer Innenstadt
Die verschwundene Skulptur von Herbert Kühn (1910-1976) zeigt vier Fische, sogenannte Skalare, die auf ihren Flossen zu stehen scheinen. Die beliebten Aquarienfische sind in einer vielfachen Vergrößerung in zwei Paaren nebeneinander dargestellt. Der Bildhauer hatte Anfang der 70er Jahre den Auftrag erhalten, eine Brunnenplastik zur Gestaltung des Platzes Löhberg/Kohlenkamp/Wallstraße zu schaffen. 1974 wurde dort ein Brunnen aufgebaut, die Skalare spukten aus ihren spitzen Mündern Wasser in ein Becken. Anfang der 1990er wurde der Brunnen wieder entfernt, der Platz sollte bebaut werden (was nie geschah). Im Styrumer Schlosspark schmückte Kühns Skulptur (ohne Brunnenfunktion) fortan den Weg zum „Aquarius“. Die Diebe sägten sie 2014 unbemerkt ab.
Bereits 2016 war in der BV2 schon einmal über einen Ersatz für das gestohlene Kunstwerk gesprochen worden. Heinz-Werner Czeczatka-Simon (SPD) suchte damals nach Sponsoren, um eine günstige Kopie der Fische, beispielsweise in 3D-Druck, zu realisieren. Der Kulturbetrieb brachte einen neuen Aufstellort ins Spiel. Auf dem Platz vor dem Aquarius gebe es viele Besucher und eine größere Sozialkontrolle. Es blieb damals aber bei Überlegungen. Von Herbert Kühn stammen elf weitere Kunstwerke im öffentlichen Raum in Mülheim. Beispielsweise die Hans-Böckler-Gedenktafel auf dem Platz vor dem Forum, der Reiherbrunnen an der Bachstraße oder der „Esel“ auf dem Marktplatz in Styrum.
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