Die Sozialholding, zu der die drei städtischen Seniorenheime und ein ambulanter Pflegedienst mit insgesamt 300 Mitarbeitern gehören, soll an der Spitze verstärkt werden. Der Aufsichtsrat und auch Stadtpolitiker kritisieren den Vorgang.
Die Sozialholding, zu der die drei städtischen Seniorenheime und ein ambulanter Pflegedienst mit insgesamt 300 Mitarbeitern gehören, soll an der Spitze verstärkt werden.Der Gesellschafter, die Stadt Mülheim, möchte neben dem bisherigen Geschäftsführer Stefan Mühlenbeck einen zweiten Geschäftsführer einsetzen. Der Aufsichtsrat sieht sich vor vollendete Tatsachen gesetzt, und mehrere Ratsvertreter fragen sich: Wie soll man angesichts der Finanzkrise der Stadt das den Bürgern noch begreiflich machen?
Als im Herbst der Wunsch nach einem zweiten Geschäftsführer aufkam, hatte der Aufsichtsrat ein Konzept gefordert. Doch bevor das Konzept vorlag, so die Sozialpolitikerin Eva Weber von den Grünen, sei die Personalie längst entschieden worden. Selbst eine Ausschreibung soll es bereits gegeben haben. Was soll unter solchen Bedingungen noch ein Aufsichtsrat?, fragt man sich bei den Mülheimer Bürgerinitiativen.
Alles Unsinn, betont Dr. Hendrik Dönnebrink, Geschäftsführer der zuständigen Mülheimer Beteiligungsholding. Es handele sich hier um einen normalen Vorgang, der dem Aufsichtsrat und der Politik vorgelegt werde. Dönnebrink hält die Verstärkung an der Spitze der Sozialholding für nötig, um auf dem hart umkämpften Markt der Pflegeheime sich als Stadt besser positionieren zu können. Die Grünen sehen Beschlüsse des Aufsichtsrates missachtet. Über ein juristische Prüfung werde nachgedacht, heißt es.