Die Interessengemeinschaft zum Schutz der Kanadagänse wirbt am Wasserbahnhof für mehr Tierschutz.
Am 1. Mai haben sie bereits informiert und debattiert, am Donnerstag, 21. Mai, wollen sie erneut ihren Stand aufbauen: Mitglieder der Interessengemeinschaft zum Schutz der Kanadagänse werden von 9 bis 17 Uhr auf der Schleuseninsel am Wasserbahnhof stehen, über das Leben und Verhalten der Vögel an der Ruhr aufklären und – mitten zwischen den Aktionen zum Fahrradfrühling – diesmal auch Unterschriften sammeln.
Die Interessengemeinschaft und mit ihr vereint das „Kommitee gegen den Vogelmord” wollen gemeinsam gegen die offenbar geplante Ausweitung der Jagdzeiten protestieren. Künftig,fürchtet Ruth Küchler von der Interessengemeinschaft, „dürften die Vögel dann ab 16. Juli bis Ende Januar geschossen werden. Bis jetzt ist die Jagdzeit auf Kandagänse befristet auf die Zeit von November bis Januar.”
Begründung für die Bejagung, so die Mülheimer Gänsewächterin, sei stets die Anzahl der Tiere. Dass es zu viele seien, kann aus Sicht der Tierschützer „als Argument so nicht hingenommen werden. In NRW leben auf zehn Quadratkilometer Fläche vier Gänse.” Demgegenüber stünden 150 Hunde, 180 Katzen und rund 5280 Menschen. In Mülheim haben Experten „gerade einmal rund 300 Kandagänse, fünf bis zehn Graugänse und etwa 20 Nilgänse gezählt. Küchler: „Diese Anzahl verteilt sich auf das ganze Ruhrtal. Der letzte harte Winter hat der Tierart enorm zugesetzt. Eine größere Zahl Tiere ist verhungert und erfroren.”