Mülheim. Weil die Stadt eine Soforthilfe für das sterbende Mülheimer Moor ablehnte, wendet sich der Saarner Umweltverein nun an den NRW-Umweltminister.

Im Konflikt um das durch Austrocknung gefährdete Oembergmoor zwischen Naturschützern und der Stadt Mülheim geht der Saarner Umweltverein nun den angekündigten nächsten Schritt: In einem Schreiben zur Rettung des einzigen Mülheimer Moores wendet sich der Vorsitzende Detlef Habig an den NRW-Umweltminister Oliver Krischer, da die Stadt eine sofortige Pflegehilfe für das Moor abgelehnt hatte.

„Das Mülheimer Moor stirbt - wer rettet es?“, fragt Habig und bittet den grünen Landesminister um Unterstützung. Denn noch im August hatte sich Krischer auf Tour zu drei Mooren in NRW begeben. Dabei unterstrich er nicht nur die Bedeutung der Moore für die Artenvielfalt, als Kohlenstoffspeicher und als Wasserspeicher. Sondern suchte auch nach Möglichkeiten, Moore zu renaturieren.

Saarner Umweltverein kritisiert Vorgehen der Stadt Mülheim

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Die Notwendigkeit sieht Habig auch für das Mülheimer Moor, da die Stadtverwaltung zwar den schlechten Zustand bestätigt hatte, aber keine Soforthilfe leisten wollte. Es seien Möglichkeiten zur Verbesserung des Oembergmoores „in der Prüfung“, gab die Verwaltung an.

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Habig - der von der Stadt wegen des Betretens des Moores zu einem Bußgeld verdonnert wurde – kritisiert das Vorgehen der Verwaltung: „Festzustellen ist dabei auch, dass die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet seit 2008 und letztmalig 2019 in ihren Jahresberichten von einer Bewirtschaftung des Moores berichtet hat. Zu hinterfragen wäre, ob und was seitdem dort geschehen ist? Der derzeitige Bewuchs weist eher auf eine Nichtbewirtschaftung hin.“

Eine Reaktion des NRW-Umweltministeriums auf die Bitte des Saarner Umweltvereins steht noch aus.