Mülheim. Aktuell müssen die Footballer der Mülheim Shamrocks in den Wintermonaten umziehen. Warum das so ist – und wohl auch so bleiben wird.

Spätestens seit den jüngsten Übertragungen im Free-TV erfreut sich American Football einer immer weiter steigenden Beliebtheit in Deutschland. Auch in Mülheim, wo die Mülheim Shamrocks mittlerweile nicht nur Damen-, Herren- und Jugendteams stellen, sondern auch Flag-Football und Cheerleading anbieten. CDU und Grüne wollen dem Verein nun einen ganzjährigen Trainings- und Spielbetrieb ermöglichen.

Es handle sich – so heißt es in einem Antrag an den Sportausschuss – um einen Verein, „der nicht nur zahlreiche Zuschauende zu den Heimspielen lockt, sondern sich auch erheblich in der Kinder- und Jugendarbeit sowohl im Verein selbst als auch bei Kooperationsveranstaltungen mit MSS und MSB engagiert“.

Mülheim Shamrocks spielen seit über zehn Jahren am Wenderfeld

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Schon allein aufgrund des letzten Punktes würde die Sportverwaltung den Shamrocks nur zu gerne ermöglichen, ihrem Sport ganzjährig auf ein- und derselben Sportanlage nachzugehen. Bloß: Es geht nicht.

Seit über zehn Jahren stellt der MSS dem Football-Verein die Sportanlage am Wenderfeld in Dümpten zur Verfügung. Der dortige Naturrasenplatz kann allerdings nicht ganzjährig bespielt werden. Ein solcher Platz vertrage nur zwölf Spielstunden in der Woche, so Amtsleiterin Martina Ellerwald. „Fast alle Betreiber sperren die Naturrasenplätze ab November.“ Zudem gibt es wohl keine Sportart mit einer solch hohen Belastung für ein Rasenspielfeld wie American Football.

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Daher weichen die Shamrocks in den Wintermonaten stets auf die Sportanlage an der Südstraße aus. Perspektivisch könnte auch der Rasenplatz an der Mintarder Straße genutzt werden.

In der Vergangenheit trainierten die Shamrocks auch bereits auf den Fußballplätzen des SV Raadt an der Zeppelinstraße oder des VfB Speldorf an der Saarner Straße. „Diese Trainingszeiten haben wir zur Verfügung gestellt, auch um die Belastung für diese Beläge einmal zu testen“, so Martina Ellerwald. Dies funktioniere aber aber nur auf Plätzen, wo die Gewährleistung bereits abgelaufen ist.

Neue Anlage für den Football-Verein ist utopisch

Dass die Footballer durch das Stadtgebiet tingeln müssen, „ist nicht nur für den Trainingsbetrieb der Shamrocks eine Herausforderung, sondern wirkt sich auch auf die anderen auf diesen Platzanlagen untergebrachten Vereine negativ aus“, meinen auch CDU und Grüne. Ein ganzjähriger Betrieb ist aber nur auf einem Kunstrasenplatz möglich. Allerdings unterscheiden sich die Höhen des sogenannten Floors im Vergleich zum Fußball um etwa fünf Millimeter.

Die Möglichkeit, die Shamrocks komplett auf einer solchen Anlage unterzubringen, besteht aufgrund der knappen Kapazitäten nicht. Ein zusätzliches Kunstrasenfeld würde rund eine Million Euro kosten, lässt sich aber auf keiner vorhandenen Sportanlage realisieren. Geld für den Grunderwerb einer zusätzlichen Anlage hat die Stadt nicht.