Mülheim. Von Skulpturen zu kritischer Medienkunst – Mülheimer Kunstverein bietet wieder Exkursionen zu angesagten Kunstorten über das Ruhrgebiet hinaus.

Noch bis zum letzten Jahr waren bestimmte Dinge für den Mülheimer Kunstverein fast undenkbar: zum Beispiel voll besetzte Bustouren zu aufregenden Ausstellungen in Museen benachbarter Städte. „Alle waren vorsichtig“, sagt Programmmacherin Sabine Falkenbach. Doch in diesem Jahr seien die kunsthungrigen Mülheimer wieder etwas unbeschwerter. Und so geht es wieder rund zu Museen in Düsseldorf, Bottrop und in den Niederlanden.

Dort gibt’s zeitgenössische Kunst aus der Sammlung des Unternehmers Joop van Caldenborgh, aber vor allem das recht neue Museum Voorlinden zu bestaunen, was Kunst, Architektur und Natur vereint. Denn dazu gesellt sich ein „Museum im Grünen“ mit etlichen Skulpturen. Für die begehrte Tour am Donnerstag, 1. Juni, ab 8.30 Uhr, gibt es leider nur noch eine Warteliste.

Ausgewogene Mischung: Skulpturen, neue Medien und Musik

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Skulpturen aber gibt es ebenso in Bottrop zu bestaunen – neben der hauseigenen Albers-Sammlung hat das Josef-Albers-Museum Quadrat einen Skulpturenpark rings um das Gebäude. Am Samstag, 19. August, geht’s dorthin, Start ist um 10.30 Uhr am Forum (Ausgang Hauptpost). Und auch das Duisburger Lehmbruck Museum und die abstrakte Skulpturenkunst von Barbara Hepworth ist Ziel der Kunstverein-Reisen.

Von alten Kunstformen geht es in die andere Nachbarstadt Düsseldorf, wo die Kunstsammlung NRW der amerikanischen Medien-Künstlerin Jenny Holzer eine umfassende Retrospektive gewidmet hat. Ihre Installationen aus Text und Leuchtschrift hat sie auf unterschiedliche Objekte projiziert, doch sie gehen vor allem unter die Haut. Neben Holzers berühmten „Truisms“ zeigt die Kunstsammlung NRW auch Arbeiten aus Stein und ihre Gemälde. Am Samstag, 22. Juli, geht’s um 10.30 Uhr mit dem Bus vom Forum (Ausgang Hauptpost) aus los.

Die Schnittflächen von unterschiedlichen Kunst-Medien misst auch eine Matinée im dann nagelneuen Kunstmuseum aus: „Picasso geht spazieren“ zieht Linien zwischen – natürlich – dem berühmten spanischen Maler und Bildhauer, der Musik und den Texten seiner Zeit, etwa des Komponisten Isaac Albeniz oder des Gitarristen Andres Segovia. Das Gitarrenduo Niehusmann und Rezitator Jörg Mascherrek begleiten Projektionen der Arbeiten Picassos.

Mitglieder und Gäste sind zu den Exkursen gerngesehen

Unter den vielen Stationen der Kunst im Ruhrgebiet darf auch die Ludwiggalerie in Oberhausen nicht fehlen, schon deshalb nicht, weil sie in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen feiert – und sogar wortwörtlich das teure Porzellan herausholt. Aus feinstem Meißener Porzellan sind Figuren wie Bauern, Hirten, Hutverkäufer gefertigt. Zu sehen sind sie am 2. September, ab 14 Uhr.

Ausgewogen zwischen den Kunstformen und Orten zeigt sich das Programm des Mülheimer Kunstvereins erneut – und schließlich soll es nicht nur unterschiedliche Kunstinteressen bedienen, sondern auch um neue Mitglieder werben. 260 sind es aktuell, die mit ihrer Mitgliedschaft das Mülheimer Kunstmuseum mit jeweils gerade einmal 35 Euro im Jahr unterstützen. Es dürften also gerne mehr werden, meint Sabine Falkenbach. Bei den Exkursionen sind übrigens nicht nur Mitglieder gerngesehen, sondern stets auch Gäste.

Anmeldung zu den Fahrten und Veranstaltungen unter: info@muelheimer-kunstverein.de oder telefonisch: 0173 927 4987. Das ganze Programm findet man hier: www.muelheimer-kunstverein.de.